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Immer wieder kommen mich Freunde oder Verwandte in Australien besuchen und immer wieder stellt man mir die gleiche Frage: was sollte man in der kurzen Zeit (meist 3-4 Wochen) unbedingt sehen und was kann man auslassen? Bei einem Land grösser als ganz Westeuropa ist das natürlich eine gute Frage. In diesem Artikel gebe ich euch keine Routenvorschläge, sondern ein paar Denkanstöße zur besseren Planung. Ein guter Reiseführer (ich empfehle den Lonely Planet) ist unabdingbar!
Der Flug
Alle, die das erste Mal nach Australien kommen, werden spätestens nach der Ankunft feststellen, dass der Weg dorthin ein sehr anstrengender und erschöpfender ist. Egal über welche Städte oder mit welcher Airline ihr fliegt, ihr verbringt um die 20 Stunden im Flugzeug. Mein Tipp: macht auf dem Hinweg einen 2-tägigen Stopover in Dubai, Bangkok, Taipeh, Hongkong oder Singapur. Dadurch erreicht ihr Australien nicht nur entspannter, sondern habt auf dem Weg noch etwas Kultur eines anderen Landes mitnehmen können. (Oft bieten Airlines Stopover-Pakete mit günstigen Übernachtungen an – fragt bei eurem Reisebüro nach!). Alles Wissenswerte zu Inlandsflügen erfährst Du in unserem entsprechenden Blogpost Inlandsflüge in Australien.
Reisezeiten und Wetter
Denkt daran, dass die Jahreszeiten in Australien „verdreht“ sind. Das heisst: der Sommer findet hier im deutschen Winter statt und umgekehrt. Wenn ihr also in den Sommer fliegen wollt (Hauptsaison!), dann müsst ihr zwischen November und Februar losfliegen. Beachtet jedoch: Australien ist ein grosser Kontinent, der im Norden subtropisches Klima und im Süden gemäßigtes Klima hat. Dies bedeutet, dass es im Winter im Norden immer noch warm und sonnig und im Süden recht frisch und nass ist. Wenn ihr also hauptsächlich im sonnigen Norden rumreisen wollt, ist es nicht so schlimm, wenn ihr in der Nebensaison kommt, denn dort ist das Wetter immer freundlich (bis auf die Regenfälle während der Regenzeit). Besucht ihr allerdings Melbourne, Adelaide oder Sydney und möchtet dort Sonne geniessen, müsst ihr schon eher im Frühling, Sommer oder Spätsommer kommen.
Lest in eurem Reiseführer nach, welche Reisezeit für welche Gegend am besten geeignet ist. Zwar ist es im Sommer im Norden sehr heiss, dafür ist das Meer aber voll von sogenannten Box Jelly Fischen, die das Schwimmen im Meer so gut wie unmöglich machen! Das Outback hat noch mal seine ganz eigenen Wetterbedingungen, die man vor einer Reise dorthin kennen sollte.
Mein Tipp: kommt entweder im Frühling (cirka Oktober/November) oder im Spätsommer (Februar/März/April). Dann ist das Wetter im Süden noch warm genug und der Norden ist nicht mehr ganz so heiss.
Regionen, Sehenswürdigkeiten und Reiseziele in Australien
Die Frage, was man sich unbedingt anschauen sollte, ist natürlich schwer zu beantworten bei einem solch grossen Land. Macht euch daher vorher klar: ihr werdet in den 3-4 Wochen nur einen kleinen Bruchteil von Australien sehen. Vor der Planung solltet ihr euch folgende Fragen stellen:
- Möchte ich die Grossstädte wie Sydney, Melbourne und Brisbane sehen und erkunden?
- Möchte ich mehr Zeit am Meer oder im Landsinneren (wie z.B. im Outback) verbringen?
- Möchte ich auf meiner Reise viele andere Backpacker und Touristen treffen und viele Gruppenausflüge machen oder soll es eher ruhig und weniger touristisch zugehen?
- Möchte ich möglichst oft in Hostels und Hotels schlafen oder leihe ich mir ein Camper und schlafe auf Campingplätzen?
Grundsätzlich ist die Ostküste von Adelaide über Melbourne, Sydney und Brisbane bis in den Norden nach Cairns die unter den Touristen beliebteste Region. D.h. ihr werdet dort in jedem kleinen Ort Hotels, Motels, Hostels und Campingplätze finden. Ausserdem trifft man täglich andere (oft auch deutsche) Backpacker und Reisende. Das touristische Angebot ist riesig: vom Whalewatching über die Inselsafari bis zum Surf- oder Tauchkurs, alles was man irgendwie verkaufen kann, wird auch angeboten. Dies mag vielleicht etwas abwertend klingen und einige empfinden diese Region auch als „überlaufen“, aber es gibt dort wirklich viel zu sehen und zu tun! (Fraser-Island ist zwar mit Touris überlaufen, aber einfach verdammt schön!). Tipp: unser Tourenvorschlag für die nördliche, tropische Ostküste „Rainforest meets Reef„.
Eine super Plattform zum Suchen und Vergleichen von Tagestouren, Sehenswürdigkeiten (aber auch einzelne mehrtägige Touren), ist GetyourGuide, dort bekommst du auch ganz gut einen Überblick, was die Aktivitäten vor Ort jeweils roundabout kosten.
Wer weniger erschlossene Gegenden erkunden möchte, sollte sich das Outback (nicht nur den Uluru) und vor allem auch die Westküste nördlich von Perth anschauen. Auch der Norden (Darwin) hat seine Reize und verfügt über jede Menge Flora und Fauna, die erkundet werden kann. Diese Gegenden bieten ebenfalls jede Menge Touren und Ausflüge für Touristen an, sind aber noch nicht ganz so stark überlaufen wie die Ostküste – ganz einfach weil sie sehr weit voneinander entfernt sind und es viele Touristen in der kurzen Zeit nicht bis dorthin schaffen.
Wer bereit ist eine etwas längere Fahrt mit dem Boot (oder einem kleinen Propellerflugzeug) zu unternehmen findet allerdings auch an der Ostküste immer noch Orte an denen nur wenige Touristen sind und die Natur noch unberührt und ursprünglich ist, z.B. auf Fitzroy Island, das vor der Küste von Cairns liegt. Tagsüber ist dort zwar auch sehr viel Betrieb (durch die Tagesfähren), aber nachts sind ausschließlich die Hotelgäste auf der Insel. Schaue dir gerne unsere ausführliche Reportage über Fitzroy Island an. Die Insel besteht vollständig aus Korallen und beherbergt ein kleines aber feines Hotel mit Schildkröten-Schutzstation.
Es gibt natürlich noch Inseln deutlich mehr ab vom Schuss, wo es teilweise weder Fernseher noch Radio gibt, dafür aber fantastische Tauch-, Schnorchel-, und Surfspots, so z.B. die Insel Lady Elliot Island.
Langer Rede kurzer Sinn: Ja, die Ostküste bietet sehr viele Sehenwürdigkeiten (die man aus dem Fernsehen kennt), aber auch andere Regionen sind sehr interessant und sollten in Betracht gezogen werden, vor allem wenn ihr der Masse an Touristen entfliehen möchtet.
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Fortbewegungsmittel und Reisen innerhalb Australiens
Da ihr in 3-4 Wochen nicht alles per Bus/Zug oder Auto erledigen könnt, ist in den meisten Fällen ein Mix aus Bus oder Zug, Camper oder Auto und ein paar Inlandsflügen angesagt. Entlang der Küsten kann man sehr gut mit einem Camper reisen, da es überall sehr sichere und sehr saubere Campingplätze gibt. Dadurch kann man seine Route selbst gestalten und ist sehr flexibel in der Reiseplanung. Zum Thema „Campervan mieten in Australien“ empfehle ich diesen Artikel.
Bus und Zugreisen werden auch angeboten. Man kann sich Kilometer-Pässe oder zeitlich begrenzte Pässe kaufen. In diesem Artikel erfährst du mehr dazu: Greyhound Australien: Hop-On oder doch besser KM-Pass?
Das schnellste Transportmittel ist der Inlandsflug (Airlines siehe hier weiter unten). Die Flüge sind mittlerweile recht günstig geworden – bei rechtzeitiger Buchung gibt es z.B. die Strecke von Melbourne nach Sydney schon für unter $100. Allerdings solltet ihr nicht zu viel Zeit im Flugzeug verbringen, da ihr so nichts vom Land sehen werdet.
Mein Tipp: per Auto, Camper oder Bus eine bestimmte Strecke abfahren, dann zu einem anderen Punkt auf der Karte mit einem Flug „springen“ und von dort aus wieder weiter mit einem Auto oder auch einfach in einer kleinen Reisegruppe über einen Touranbieter. Zurück zum Abflugsort (oft Sydney) geht’s dann wieder recht kurz vor Ende mit einem Inlandsflug.
Wer sich ein Camper/Auto mieten möchte, braucht zwar auf Basis meiner Erfahrungen nicht unbedingt einen internationalen Führerschein, aber ich empfehle jedem, der sich hier hinters Steuer setzen möchte, einen solchen vorher auf dem Amt zu beantragen (cirka 6-8 Wochen vorher). Die Kosten sind minimal und damit seid ihr auf der sicheren Seite. Zum vergleichen und buchen von kleinen Campervans, 4WD oder großen Wohnmobilen schaue auf CamperHero.
Kosten
Wie bei jedem Urlaub gibt’s bei den Kosten keine klare Grenzen. Durch die Masse an Touristen sind die Übernachtungsmöglichkeiten sehr vielfältig. Wer keine hohen Ansprüche hat, kann für cirka $20 schon in einem Bett in einem Mehrbettzimmer eines Hostels übernachten. (Zum Vergleich empfehle ich dir booking.com oder agoda.com)
Hotelzimmer gibt es ab ca. $50 (teurer in den Städten) und das Übernachten auf dem Campingplatz kostet für einen Camper je nach Platzart um die $15-$20. Eine besonders günstige Alternative ist das „Couchsurfing“ – hier hat man den Vorteil, dass man auch gleich mit den Einheimischen in Kontakt kommt, ebenso bei AirBnB, die etwas professionellere Variante vom Couchsurfen 😉
Die Transportkosten richten sich logischerweise nach dem Transportmittel. Wer Flüge einige Wochen oder gar Monate im voraus bucht, spart einiges. Bus- und Zugtickets gibt es recht unproblematisch vor Ort, online oder über dein Reisebüro.
Der Flug nach Australien sollte euch momentan (Stand Dezember 2017) zwischen 950 und 1400 Euro kosten, je nach Saison und Airline. Erkundigt euch immer über Specials und Sonderkonditionen!
Impfungen und Vorsorge
Noch ein Wort zur Vorsorge: eine Auslandskrankenversicherung ist natürlich ein unbedingtes Muss. Klärt die Details mit eurer Versicherung vor Abreise ab. Australien schreibt keine bestimmten Impfungen vor, aber es schadet nie die Palette an Impfungen nochmal zu prüfen und gegebenfalls zu erneuern. Besonders dann, wenn ihr in Asien zwischenstoppt und/oder viel Zeit im tropischen Norden Australiens verbringen solltet.
Gute Reise! 🙂
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Helmut schrieb am 09.05.2010:
Hallo, es soll auch Menschen geben die
kein Englisch können.
War ja schon in Australien, vor 18 Jahren.
Nun macht mir das Mautsystem mit telf.
Anmeldung in den Städten sorgen.
Gibt es dazu neue Info. auf deutsch.?