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Wenn man plant auszuwandern, dann stellt sich einem früher oder später die Frage, was man alles mitnehmen möchte. Reichen einige Kartons mit den persönlichsten Dingen oder passen die wichtigsten Besitztümer sogar in den Auswandererkoffer? Die Kartons könnte man mit der Post schicken lassen und den Koffer hätte man sogar gleich bei der Ankunft dabei.
In unserem Fall waren beiden Alternativen nicht zufriedenstellend, denn wir wollten mit mehr auswandern, als in ein paar Kartons oder Koffer passt. Wir wollten unseren gesamten Hausstand mitnehmen, sozusagen ALLES. Na ja, fast alles! Unsere Autos wurden verkauft. Die Waschmaschine hätte die Reise wegen Altersschwäche wohl nicht überlebt. Der Kühlschrank und der Fernseher waren zu transportempfindlich. Der erstere steht jetzt in der Küche meiner Mutter. Den Fernseher betrachten alltäglich viele Kinder, die den Rostocker Zoo besuchen, um Tierfilme und Dokumentationen anzuschauen.
Tipp: In unserem Artikel „Das große Australien Umzugs-Container 1×1“ findest du alles was du für deine Planung brauchst – inkl. Checkliste als PDF!
Von den Auswanderer-Shows im Fernsehen wusste ich, dass man die Möbel im Container nach Australien verschiffen konnte – eine neue Projektidee war geboren. Zahlreiche Umzugsfirmen boten ihren Service an und auch bei einer Umzugsauktion habe ich mitgemacht. Ich rief einige der Firmen an und ließ mir Kostenvoranschläge für einen 20 Fuß Container schicken und war wirklich erstaunt, wie sich diese preislich unterschieden. Auf € 2500,- belief sich das günstigste Angebot, das teuerste lag so bei € 7000,-. Und dabei war es durchaus nicht der Fall, dass das teuerste Angebot ein Komplettangebot von Tür zu Tür war, bei dem der Transport zum Versandhafen, das Beladen, die Hafengebühren, die Seefracht, der Dieselzuschlag, der Währungszuschlag, die Quarantäne, die Zollabfertigung und der Transport zur neuen Wohnung mit einbegriffen war. Für das Verpacken der Möbel wollte eine Umzugsfirma sogar nochmal € 2000,- extra haben. Es war also nicht so einfach, eine Entscheidung zu treffen, zumal mein Mann schon in Australien war, um dort alles vorzubereiten. Außerdem war ich hochschwanger. Mittlerweile gibt es Full-Service Anbieter für Umzugscontainer nach Australien (Infos und ein unverbindlicher Preisvergleich: hier), der sich um den kompletten Prozess kümmert, also von der Abholung in Deutschland bis zur Anlieferung in Australien. Man bekommt schon vorab bei Anfrage einen Festpreis genannt, so dass es später keine bösen Überraschungen gibt. Von Verschiffung, über Quarantäne, Zoll bis zur Spedition in Australien, usw. wird sich gekümmert, so dass man insgesamt nur einen Ansprechpartner und 1 Rechnung hat, was die ganze Sache nun deutlich vereinfacht. Bei mir gab es dies leider nocht nicht 🙁
Nach einigem Hin und Her entschied ich mich damals daher für eine Umzugsfirma, die unsere Möbel für € 4500,- nach Australien transportieren würde, allerdings ohne die Verpackung. Das nahm ich selbst in die Hand. Und so packte ich Tag für Tag meine Kartons, stapelte sie dort, wo ich mich am wenigsten aufhielt und vergaß auch das Beschriften nicht. Eigentlich war alles so, wie bei den anderen Umzügen davor auch. Bei genauerem Hinsehen gab es allerdings schon einige Unterschiede. Ich packte z.B. zerbrechliche Sachen besonders bruchsicher ein, d.h. ich wickelte sie nicht nur in Zeitungspapier, sondern isolierte den gesamten Karton mit Handtüchern und anderen Sachen und wickelte die Teile mehrmals ein. Ich verpackte Bücher und Anziehsachen wasserdicht, weil ich irgendwo gelesen hatte, dass so ein Container mehrere Liter Kondenswasser am Tag zieht und dass dadurch die Sachen feucht werden können. Ich informierte mich außerdem ausführlich über die Quarantänevorschriften für Australien. So musste ich mich aufgrund dessen von meinen geliebten Deko-Schoten und Baumrinden-Bilderrahmen trennen. Meine Grünpflanzen verschenkte ich an Freunde, die sich hoffentlich gut darum kümmern.
Den größten Aufwand jedoch betrieb ich mit den Möbeln. Ich zerlegte jeden Schrank, jedes Regal, jeden noch so kleinen Nachttisch in seine Einzelteile. Es war schon eine kleine logistische Herausforderung, den Überblick über zahllose Tüten mit Schrauben, einzelne Bretter, Türknaufe, Dübel, Werkzeug usw. zu behalten. Die Teile wurden dann in Wellpappe eingepackt, zugeklebt und ausführlichst beschriftet. Es musste ja schließlich alles in den Container passen.
Fünf Tage bevor unser Mietvertrag auslief, kam dann der Container und wurde professionell mit insgesamt 190 Umzugsteilen bestückt, dessen Inhalt genauestens auf einer Überseeliste festgehalten wurde. Unser gesamtes Hab und Gut, welches ich in mühevoller Kleinarbeit drei Monate lang verpackt hatte, war nun in drei Stunden im Container verstaut. Zu meiner großen Freude passte alles hinein. Der Container wurde versiegelt und abtransportiert. Mit meinem Baby im Arm sah ich ihm noch hinterher. Jetzt gab es kein Zurück mehr, die Auswanderung hatte offiziell begonnen. Es sollte ganze neun Wochen dauern, bis wir unsere Möbel in Australien in Empfang nehmen konnten.
Weiter zum 2. Teil gehts es hier…
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Mario schrieb am 30.03.2009:
4500 € und dreimonatiges verpacken (!) hätte ich nicht investiert.
Hätte für die Kohle neue Möbel vor Ort gekauft.
Verstehe auch nicht warum fast jeder deutsche überlegt Waschmaschine, Kühlschrank und TV mitzunehmen. Gibts doch in AUS auch, und nicht alle sind schlecht. Ausserdem braucht man für die deutschen Geräte noch einen Adapter, denn sonst passen die Stecker ja nicht in die Steckdose. Naja, muss jeder für sich selbst entscheiden…..