Bei 30 bis 35 Grad im Schatten denken wenige Europäer an Weihnachten, es sei denn man ist gerade in Australien… Da keiner mit einer „weißen Weihnacht“ rechnet, feiert Australien das Fest auf ganz andere Art und Weise und hat ein sommerlichen „Alternativprogramm“ parat. Die Festlichkeiten beginnen bereits Anfang Dezember.
Da es keine „echten“ Tannenbäume gibt, wird zu Hause ein künstlicher Weihnachtsbaum aufgestellt und weihnachtlich geschmückt. Dies kann schon Anfang Dezember erfolgen, da der Baum ja nicht nadeln kann … Krönung ist die Spitze, welche in der Regel ein Stern oder ein Engel ist und natürlich einer Diskussion bedarf, wer dieses Jahr die Ehre hat, die Spitze zu befestigen. Auch im Einkaufscenter findet man einen riesigen Baum, der allerdings sehr künstlich wirkt, da er mehr an eine runde Pyramide erinnert als an einen echten Tannenbaum.
Mit der Zeit werden alle Geschenke unter den Baum gelegt und liegen dann dort für 1-4 Wochen, bis das eigentliche Fest beginnt. Die Kinder fangen daher schon ein paar Wochen vor dem Fest an, herauszufinden, wer alles von wem ein Geschenk bekommt, und raten, was darin sein könnte.
Auch das Haus wird geschmückt, innen und außen. Überall werden Lametta Schlagen herum gewunden und um das Haus herum gibt es viele bunte „Fairy Lights“, welche in unterschiedlichen Varianten leuchten und für weihnachtliche Stimmung sorgen.
Mancherorts gibt es sogar Straßen oder ganze Ortschaften, wo ein geschmücktes Haus das andere übertrifft und zum Schluss der Sieger des Jahres gekürt wird.
Es gibt leider keine Weihnachtsmärkte, aber dafür hat jede Stadt die berühmten „Carols by Candlelight„, welche man vor Ort im großen Park beim Open Air Konzert oder im Fernsehen mit verfolgen kann. Chöre, Solisten und Orchester verzaubern bei Kerzenschein und weihnachtlicher Atmosphäre das Publikum. In Sydney gibt es zudem eine große Weihnachtsparade.
Am 24. Dezember abends legen die Kinder eine Möhre raus und stellen ein Schälchen Milch vors Haus und einen Keks, damit Santa und seine Rentiere etwas zu essen haben, und so happy sind, dass sie Geschenke da lassen.
(Alle Eltern wissen, wie Santa aussieht und wer den Keks essen darf 🙂
Am 25. Dezember morgens ist es dann soweit. Kein Kind schläft lange in diesem Tag. Santa hat offensichtlich einen großen Sack (ein halbes Kopfkissen mit Weihnachtsmotiv) voll mit Geschenken am Bettgerüst hinterlassen. Diese werden ausgepackt und dann früh morgens den Eltern im Bett präsentiert, egal ob es erst 6 oder 7 Uhr ist…
Die meisten Australier treffen sich dann zum Brunch oder Mittag in familiärer Runde zum Barbecue oder auch mit Freunden, und feiern den Rest des Tages am Strand oder zu Hause. Es werden Weihnachtslieder gesunden und dann bekommen alle noch einmal Geschenke, welche dann von der Familie kommen und nicht von Santa. Eine Abkühlung im Pool ist dabei immer willkommen…
Am 26. Dezember hat man dann noch einen Tag zum Erholen und dann ist das Fest vorüber und bevor New Year’s Eve kommt, wird der Weihnachtsbaum abgebaut.
Alles in allem, ganz anders und doch weihnachtlich.
Wer als Europäer allerdings länger in Australien lebt, vermisst meist den Schnee und die heimelige Stimmung bei kaltem Winterwetter und gewärmten Ofen aus dem Fenster zu schauen und zu träumen, während die Schneeflocken langsam herunter rieseln.
Wem Weihnachten im Dezember nicht ausreicht, sollte zu einem der „Christmas in July“ Festlichkeiten gehen, welche im australischen Winter stattfinden. Hier kann man bei kaltem Wetter zumindest seinen Glühwein genießen.
Tipp: In diesem Artikel findest du die besten Tipps für Silvester in Australien!
pelin schrieb am 11.01.2011:
DAS IST geil und lustig habs mir überhaubt gsr nicht vorgelesen hahaha=P