Enthält Werbelinks
Sobald ich wusste, dass mein Freund und ich mit unserem Baby für mindestens ein Jahr nach Australien gehen würden, habe ich noch in Deutschland im Internet nach Wohnungen geschaut. Wir wollten nach Sydney. Die Suche war nicht einfach, aber nach einiger Zeit hatte ich eine Seite im Netz gefunden – ein paar Angaben und ich hatte eine tolle Wohnung. Miete: 460 Dollar, das sind etwa 375 Euro. Nicht schlecht, dachte ich. Leider hatte die Sache einen Haken: in Australien ist es üblich, Mietpreise pro Woche anzugeben… also lag die Monatsmiete der Wohnung bei 1500 Euro. Schluck.
Wohnungssuche in Sydney ist nicht ganz einfach, man muss sich auch mit den horrenden Preisen abfinden. Leider. Denn wenn man wirklich in Sydney wohnen will und nicht irgendwo in der Wallachei, also am Stadtrand (und das ist bei einer großflächigen Stadt wie Sydney ziemlich weit außerhalb) gibt es keine andere Möglichkeit. Wenn man allerdings alleine hierher kommt und auch damit zufrieden ist, in einer WG zu ziehen – was ich jedem empfehlen würde – wird es natürlich billiger. Mit 150 Dollar pro Woche sollte man mindestens rechnen. Es kommt aber auch auf das Wohnviertel an.
Wo du eine Wohnung in Sydney findest
Das Internet macht die Suche nach einer Wohnung natürlich leichter. Es gibt einschlägige Websites, die dir dabei helfen:
Gumtree.com.au ist einer Seite, auf der Privatpersonen aus Sydney und Umgebung inserieren. Man kann diese Seite fast mit studenten-wg.de oder wg-gesucht.de vergleichen; sie ist allerdings nicht nur auf Wohnugen spezialisiert sondern bietet auch Jobs und anderes. Diese Seite ist vor allem für Leute geeignet, die alleine nach Sydney kommen, in der Nähe der Uni oder in Bondi Beach wohnen wollen. Das sind die Stadtteile, in denen anscheinend die meistens Studenten wohnen. Da es in Sydney sehr viele internationale Studenten sind, gibt es ein Kommen und Gehen und ständig sind Zimmer frei.
„Leider hatte die Sache einen Haken: in Australien ist es üblich, Mietpreise pro Woche anzugeben.“
In Australien ist es auch üblich, seine Wohnung für einen Zeitraum jemand anderem zu überlassen. Das heißt dann housesitting. Das gibt es über mehrere Wochen, über Monate manchmal auch Jahre. Shareaccommodation.org bietet solche Angebote. In Sydney gibt viele Leute, die ins Ausland gehen – und wenn sie das machen, sind sie meistens länger weg. Auf aussiehousesitters.com.au lohnt sich auch mal zu schauen.
Für Leute, die zum Arbeiten nach Sydney gehen und somit auch etwas mehr ausgeben können, einen festen Zeitraum über ein Jahr hier bleiben, aber keine Lust haben, sich Möbel anzuschaffen, ist die Seite sabbaticalhomes.com vielleicht interessant. Dort sind Wohnungen inseriert von Leuten, die ein Sabbat-Jahr einlegen und ihre Wohnung in der Zeit untervermieten. Man zahlt normale Miete und meistens sind das Leute, die einen guten Job haben – dementsprechend teure Wohnungen sind das. Aber ein Blick auf die Seite lohnt sich sicher.
Wer es ganz normal haben will (eine leere Wohnung auf unbestimmten Zeitraum) schaut mal bei Domain.com.au und realestate.com.au. Das sind Seiten, auf denen Agenturen ihre Angebote inserieren. Hier in Australien ist es anders als in Deutschland. Als Mieter zahlt man normalerweise keine Provision, wenn man über eine Agentur eine Wohnung mietet. Das heißt, die Agenturen sind kostenlos! Domain.com.au und realestate.com.au sammeln die Anzeigen der unterschiedlichen Agenturen und man kann ganz gut nach den einzelnen Suburbs schauen. Es ist hier ein wenig übersichtlicher als zum Beispiel bei Gumtree. Außerdem kann man einen Newsletter abonnieren, der auf die persönliche Suche abgestimmt ist.
Wenn man von vor Ort schauen will, kann man einfach zu den Agenturen direkt hingehen und sich die Aushänge anschauen. Dort gibt es auch einmal in der Woche sogenannte rental-lists, in denen die Angeboten aufgelistet sind. Vorteil davon ist, dass man manchmal einfach einen Hausschlüssel in die Hand gedrückt bekommt und sich die Wohnung mal ansehen kann. Dieser Aufwand lohnt sich nur, wenn man weiß, in welche Suburbs man ziehen will. Denn es gibt sehr sehr viele Agenturen und alle abzuklappern ist schon in ein, zwei Suburbs anstrengend.
Hier bietet z.B. AirBnB eine tolle Möglichkeit, um eben genau das zu tun: Du wohnst dann zu einer geringen Miete für ein paar Tage bei einer anderen Privatperson. Dadurch bekommst du dann auch gleich Kontakt zu jemandem, der die Gegend wie seine Westentasche kennt! Für 50 Euro AirBnB Guthaben gratis (bei Neuanmeldung) klicke auf meinen Empfehlungs-Link.
Der klassische Weg über die Zeitungsanzeige funktioniert hier natürlich auch, ist aber eher mühselig, denn es gibt erfahrungsgemäß nur wenige. Wie in Deutschland auch, sind die Stichtage Mittwoch und Samstag.
Dann gibt es natürlich noch das Schwarze Brett an der Uni, bzw in der Stadt an Ampeln, Straßenlaternen usw. Das Schwarze Brett ist auf jeden Fall einen Blick wert, denn Studenten ziehen immer um. Manchmal hat man Glück und bekommt dort auch gleich eine ganze Wohnungseinrichtung für wenig Geld.
Wie lange du brauchst, um eine Wohnung zu finden
Für die Wohnungssuche sollte man mindestens vier Wochen einplanen, dann ist man wahrscheinlich auf der sicheren Seite. Denn wenn man im Netz eine geeignete Bude gefunden hat, muss die dann noch tatsächlich so aussehen, wie auf der Anzeige beschrieben. Das ist nicht immer der Fall, manchmal bin ich rückwärts wieder aus der Wohnung rausgegangen. Einige Wohnungen haben gerade mal ein Fenster mit Blick auf eine Hauswand und trotzdem hieß es in der Anzeige, die Wohnung sei hell. Also auf jeden Fall anschauen!
Wie groß die Wohnungen sind
In Australien wird bei der Wohnungssuche nie die Quadratmeterzahl angegeben, immer nur die Anzahl der Zimmer. Und das auch nicht wirklich, denn es ist immer nur die Anzahl der Schlafzimmer (bedrooms).Trotzdem kommen noch ein Wohnzimmer oder manchmal auch ein Arbeitszimmer (study) dazu. Man sollte sich immer den dazugehörigen Anzeigentext genau anschauen. Wir haben für drei Personen nach 2 bedrooms geschaut und haben nun im Prinzip eine drei Zimmer Wohnung plus Bad und Küche.
Was du bei der Wohnungsbesichtigung beachten solltest
Wenn man sich bei einer Agentur eine Wohnung ausgesucht hat, bekommt man von denen ein Besichtigungstermin. Das ist meistens ein Sammeltermin. Ich habe mir schon mal mit 30 anderen Leuten eine Wohnung angeschaut, manchmal waren wir aber auch alleine. Bei diesen Terminen bekommt man dann einen Bogen von der Agentur, den man schnellstmöglich ausfüllt und abgibt, um die Chancen zu erhöhen, die Wohnung zu bekommen. Das Wichtigste ist der Nachweis, dass man Geld hat. Das sollte man durch sein Gehalt nachweisen können, oder, wenn man keins hat, einen Banknachweis beifügen (den kann man auch später abgeben).
Manchmal hilft es auch, wenn man Personen angeben kann, die für einen bürgen. Allerdings sollten die in Australien wohnen. Das können Verwandte, Freunde oder Kollegen sein. Es kann durchaus sein, dass die Agentur auch dort tatsächlich anruft und sich über den potentiellen Mieter informiert.
Irgendwann nach einigen Tagen erhält man die Nachricht, ob man die Wohnung bekommt oder nicht. Die Agenturen melden sich eigentlich immer persönlich bei einem.
Was du von einer Wohnung erwarten kannst
Sie sollte sauber sein. Wenn man bereits bei der Wohnungsbesichtigung Kakerlaken oder Ameisen sieht, sollte man sich nicht unbedingt mit der Wohnung anfreunden, es sei denn man hat Lust, das Ungeziefer selber auszurotten. In den neueren Wohnungen sind meistens ein Geschirrspüler und manchmal auch eine Waschmaschine (meistens Gemeinschaftswaschmaschine) vorhanden. Einen Kühlschrank muss man sich fast immer selber kaufen. In Australien ist es nicht selten üblich, dass der Mieter nichts an die Wände hängen darf, bzw. keine Nägel in die Wand hauen darf. Dies ist besonders bei modernen, neuen Wohnungen der Fall. Dort braucht man dann die Zustimmung des Landlords (Eigentuemers) Aber ob das tatsächlich so sehr geahndet wird, weiß ich noch nicht.
Anmerkung von Kai: Ich habe ähnliche Erfahrungen bei meiner Wohnungssuche in Melbourne gemacht. Die Voraussetzungen und Bedingungen sind aber von Staat zu Staat und Stadt zu Stadt unterschiedlich.
Werbe-Hinweis: In diesem Artikel befinden sich Affiliate-Links. Klickst du auf solche Links und bestellst/buchst bei dem jeweiligen externen Verkäufer/Anbieter ein Produkt, dann erhalten wir hierfür ein Werbeentgelt/Provision. Für dich entsteht kein Nachteil oder Mehrkosten und wir verwenden auch grundsätzlich keine Werbelinks zu Partnern, deren Leistungen wir selbst für nicht gut empfinden. Diese Links dienen der finanziellen Unterstützung unseres Blogs, den wir dir als Leser gebührenfrei zur Verfügung stellen.
K. Brach schrieb am 07.10.2010:
Danke Matthias, habe ich behoben!