Enthält Produktplatzierung
Hallo Daniel, du hast geschafft, wovon viele noch träumen: Du bist mit deiner Familie nach Australien ausgewandert! In deinem neuen Buch „Verrücktes Australien: Känguru zum Frühstück“ berichtest du von diesem großen Schritt ans andere Ende der Welt.
Was hat dich denn dazu bewogen, Down Under ein neues Leben zu beginnen?
Na, wir hatten schon immer die Idee, mal woanders zu leben. Irgendwo, wo es warm ist. Und am Meer. Ich bin alleine und später mit Esther viel gereist, Afrika, Südamerika, Asien. Mit dem Familienzuwachs in Form von Ben und Daan schieden dann einige Orte aus – es sollte ein sicheres, stabiles Land sein. Wenn man als weitere Kriterien gutes Wetter und Englisch als Amtssprache hinzunimmt, landet man früher oder später zwangsläufig in Australien.
Ist das Leben so, wie du es dir erhofft hast?
Wir leben ja inzwischen in Queensland – es ist warm, und wir sind am Meer. Eine Sache die wir uns erhofft hatten war: ein höherer Freizeitwert. Wenn wir jetzt die Kids von der Schule abholen und fünf Minuten zum Strand fahren, um uns dann in die Wellen zu schmeißen, dann gefällt uns das schon besser, als in Berlin auf einem Spielplatz rumzuhängen.
Wie schwierig war es, einen Job zu finden?
Ich denke, man muss relativ schmerzfrei und pragmatisch sein – wenn man meint, es müsste sofort die Festanstellung mit Karriereaussichten und fettem Gehalt sein, wird man wohl möglicherweise schnell an seine Grenzen stoßen und enttäuscht. Wenn man sich aber sagt: Es geht darum, die Rechnungen zu bezahlen, nicht mehr, nicht weniger, es ist halt einfach ein Job, und nicht der Sinn des Lebens, dann ist es auch nicht schwierig.
Sicher ist es ganz schön schwer, Freunde und Familie hinter sich zu lassen. War es schwierig, in Australien „Anschluss zu finden“ und sich einzuleben?
Die Leute, mit denen man zunächst in Kontakt kommt – Nachbarn, Eltern von den Klassenkameraden der Kids, Arbeitskollegen – waren alle sehr unkompliziert, locker und hilfsbereit. Anfangs war es so, dass uns öfter Leute gefragt haben: Seid ihr nur für eine bestimmte Zeit hier oder bleibt ihr? Wenn man dann antwortete, dass man beabsichtige, zu bleiben, kam als Reaktion: Good on ya! Also: Gut gemacht! Ich meine, das ist schon ziemlich lässig – Du lässt dich in einem fremden Land nieder und die Eingeborenen sagen zu Dir: Gut gemacht – schön das Du da bist!
Man hört ja oft, dass Deutschland nicht besonders kinderfreundlich wäre. Würdest du sagen, Australien ist da besser auf Kinder eingestellt?
Zweischneidige Sache. Auf der einen Seite sind die Australier eindeutig viel angstfreier, wenn es um Nachwuchs geht. Wie soll das alles gehen? Kinder, Job, Zukunft? Hier sind die Eltern in aller Regel deutlich jünger als in Deutschland – mit Anfang, Mitte 20 ein Kind in die Welt zu setzen, ist eher Regel als Ausnahme. Auch haben sehr viel mehr Paare zwei, drei oder vier Kinder. Das ist mir in Berlin kaum begegnet.
Auf der anderen Seite ist die Kinderbetreuung ein Problem. Vor allem mit kleinen Kindern stellt sich die Frage: Wohin mit ihnen, wenn man arbeitet? Im Grunde geht es nur so: Entweder einer bleibt zu Hause und kümmert sich um die Kinder oder man zahlt für Kinderbetreuung – und das ist unangenehm teuer. Was wiederum die erste Beobachtung umso erstaunlicher macht. Denn im Grunde sind die Rahmenbedingungen in Berlin in dieser Hinsicht viel besser – Da gab es eine kostenlose Ferienbetreuung in der Schule. Davon kann man hier nur träumen.
Wie schwierig war es denn für die Kinder, sich umzustellen? Die Unterrichtssprache in der Schule war ja bestimmt englisch?
Die beiden waren zum Zeitpunkt der Auswanderung 8 respektive 5 Jahre alt. In dem Alter macht man sich nicht so den Kopf, man lebt von einem Tag in den nächsten. Ben und Daan hatten keine Probleme, sich umzustellen, und die Sprache: Sie lernen wortwörtlich spielend – sie empfinden es nicht als „Sprache lernen“, sie spielen halt mit anderen Kids, reden mit Lehrern – und der Rest ergibt sich von selbst. Ein Nachteil ist allerdings, dass ich jetzt keine Rapmusik mehr hören kann, wenn die Kids mit im Auto sind: „Papa, hat die grade „motherfuckin‘ bitch“ gesagt?“ – „Äh, ach weiß ich nicht, hab ich nicht verstanden, ich mach mal lieber Radio an …“
Wenn du das Leben in Australien mit dem in Deutschland vergleichst – was sind für dich die größten Unterschiede?
Den Freizeitwert und die Sache mit dem Kinderkriegen hatte ich schon erwähnt. Ansonsten zweierlei: Zum einen ist Australien schon immer ein Einwanderungsland gewesen. Von den Aborigines abgesehen kamen alle irgendwann irgendwo her. Gut, die Aborigines kamen auch irgendwo her, aber eben schon vor 50.000 Jahren, nicht erst innerhalb der letzten 240 Jahre. Insofern sind die Leute daran gewöhnt, wenn man einen lustigen Akzent hat, und scheinen auch nicht von der Sorge getrieben, man könne ihnen die Jobs wegnehmen. Das ist in Deutschland anders.
Zum anderen ist es, komplementär dazu, unverkrampfter, „easy going“, und das spiegelt sich meiner Meinung nach insbesondere im Verhältnis zur Erwerbstätigkeit – ein Job ist ein Job. Solange Du dein Geld verdienst, ist es in Ordnung. Du wirst nicht so krass über deinen Job definiert, nicht so konsequent in Schubladen gepackt wie in Deutschland.
Alle wissen, dass es Schöneres gibt als zu arbeiten, die Deutschen wie die Australier – aber während in Deutschland immer so getan wird, als wäre die Lohnarbeit eine Art Daseinsberechtigung, wird hier kein Geheimnis draus gemacht. Man sieht oft Handwerker in ihren 4by4’s rumfahren, die Ladefläche voll mit Werkzeugen und sonstigem Arbeitsgerät, und auf dem Nummernschild steht: „I’d rather be fishing“ – „Ich wäre lieber angeln“.
Gibt es etwas, was du potenziellen deutschen Auswanderern empfehlen würdest? (z.B. mindestens 1 Jahr vorher mit der Planung anfangen, Auswanderungsberater hinzuziehen usw…)
Ist wahrscheinlich überflüssig zu sagen, aber ich sag es trotzdem: Natürlich sollte man sich das Land erstmal ansehen. Und dann für Paare: Man muss natürlich an einem Strang ziehen, beide müssen es für eine gute Idee halten.
Ein Jahr Planung erscheint mir fast etwas knapp. Du brauchst ja auch erstmal das Visum. Und das kann sich hinziehen. Wir hatten das Glück, ein „permanent resident“-Visum zu erhalten. Unbegrenzte Aufenthaltsgenehmigung, keine Bedingungen. Um so ein Visum zu ergattern, empfiehlt sich ein Auswanderungsberater. Die Visabedingungen ändern sich ständig, dein Job muss auf der „Skilled Occupation List“ stehen usw. Ich glaube, wir haben so etwas wie 3.000 Euro für den Berater ausgegeben. Geteilt durch 4 macht das 750 Euro pro Nase. Die Investition hat sich auf jeden Fall gelohnt – Esther und ich, aber eben auch die Kids, haben nunmehr bis an unser Lebensende das Recht, hier unten zu leben.
Und wenn es dann soweit ist, das Visum im Pass klebt, die Wohnung gekündigt ist und man in Australien anfängt, die Sachen zu erledigen, die erledigt werden müssen (Haus suchen, Kinder in die Schule schicken, Job suchen etc.) dann sollte man sich in Momenten der Anspannung sagen, dass man nicht gezwungen wurde, auszuwandern – Kein Stress, locker bleiben! Es ist wichtig, dass der Spaß nicht auf der Strecke bleibt. Im schlimmsten Fall hat man es halt versucht, und es hat nicht geklappt – was immer noch deutlich besser ist, als es gar nicht erst versucht zu haben. Und dann klappt es sicher auch!
Schnapp‘ dir ein Exemplar von Verrücktes Australien: Känguru zum Frühstück!
Hier gibt es das Buch für 12,99 Euro.
Außerdem verlosen wir 3 Exemplare – schreibe einfach unten im Kommentarbereich, welche Stadt du in Australien am tollsten findest. Die Gewinner werden dann Mitte Mai gezogen! Viel Spaß beim mitmachen 🙂
Update, 18.05.: Die drei Gewinner wurde heute gezogen und bereits per email benachrichtigt!
Herzlichen Glückwunsch 🙂
Werbe-Hinweis: Dieser Artikel enthält Produktplatzierung also werbliche Kommunikation.
In diesem Artikel befinden sich Affiliate-Links. Klickst du auf solche Links und bestellst/buchst bei dem jeweiligen externen Verkäufer/Anbieter ein Produkt, dann erhalten wir hierfür ein Werbeentgelt/Provision. Für dich entsteht kein Nachteil oder Mehrkosten und wir verwenden auch grundsätzlich keine Werbelinks zu Partnern, deren Leistungen wir selbst für nicht gut empfinden. Diese Links dienen der finanziellen Unterstützung unseres Blogs, den wir dir als Leser gebührenfrei zur Verfügung stellen.
Daniel schrieb am 09.04.2015:
Sydney hat es uns am meisten angetan