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Bumerang werfen – wer kann das schon? Alle in der kleinen deutschen Reisegruppe, die sich den Aboriginal Cultural Park „Tjapukai“ in Cairns anschaut, wollen das mal ausprobieren. Draußen im Garten des Besucherzentrums steht ein großer Verschlag, der mit Netzen verhängt ist. Genau da rein müssen die Besucher gehen, denn einer von ihnen steht draußen auf dem Rasen und darf jetzt werfen. Wer weiß, wohin er das Ding schleudert. Ein Aboriginal führt es vor. Er hält das Wurfholz am unteren Ende fest, hat den rechten Arm angewinkelt und schleudert es dann schräg gen Himmel, während er den Arm streckt.
Der Bumerang zischt auf eine Kreisbahn, dreht eine Runde, eine zweite und landet nach einigen Pirouetten dicht vor den Füßen des Werfers. Gut, die Fertigkeit ist überliefert; Aboriginals pflegen ihre Kultur, sie lebt in ihnen fort, auch wenn sie nicht mehr im Busch leben, wie die Mitarbeiter von „Tjapukai“. Das Wort bedeutet „Menschen aus dem Regenwald“. Da kommen sie her, und der zieht sich gleich hinter dem Park den Hang hoch.
„Es lebten etwa 500 Stämme von uns in ganz Australien“, erzählt Warren, der hier arbeitet. Er ist 33 Jahre alt und wild darauf, allen Fremden diese Lebensart der Aboriginals näher zu bringen, die von den Australiern selbst heute noch vielfach ignoriert wird und früher heftig bekämpft wurde. Filme im Cultural Park, übersetzt in acht Sprachen, zeigen drastisch, was mit vielen von Warrens Vorfahren geschah, als die Briten im 19. Jahrhundert im Namen von Königin Viktoria hier Einzug hielten. Die Aborigines wurden bestenfalls Sklaven im eigenen Land, wenn sie nicht dem „Zielschießen“ zum Opfer fielen. „Wir waren überrascht, wie viel Zustimmung wir aus anderen Ländern erhalten, gerade auch aus Europa“, sagt Warren erstaunt.
„Tjapukai“ hat sich seine weltweite Anerkennung nicht verdient, weil es Unrecht anprangert, sondern weil es die Entwicklung gekonnt darstellt, die Denkweise der Regenwaldbewohner in einer Lichtshow vorführt, ihre Totems vorstellt oder von der Regenbogenschlange erzählt, von der alles Leben ausgeht. „Wir setzen auf Harmonie“, sagt der Geschäftsführer Don Freeman. „Das spüren unsere Besucher.“
Nur ein paar Meter neben dem Aboriginal Cultural Park „Tjapukai“ starten die Gondeln des Skyrail. Die Gäste steigen ein und sehen auf ihrer 7,5 Kilometer langen Fahrt Teile des ältesten Regenwaldes der Welt. Unten am Hang klebt Eukalyptuswald, dann sind Straßen zu sehen, die das tropische Leben gestört haben. Bis hinauf auf 545 Meter zieht sich der Wald aus etwa 80 Baumarten. „Jetzt schweben wir durch die Feuchtigkeit“, freut sich Julie, eine Mitarbeiterin von Skyrail, und fügt hinzu: „Gondeln im Nebel, das verstärkt die Mystik.“
Ein Promille der Fläche Australiens ist mit dem Regenwald bedeckt. Holz geschlagen wird hier heute nicht mehr, bis 1920 war das üblich. Weil es Spaß macht, dicht über die Baumwipfel zu schweben und hineinzuschauen in die Welt der Blätter, hat der Skyrail schon viele Besucher angelockt. In diesem Jahr läuft das Geschäft schon seit zehn Jahren, fünf Millionen Gäste ließen sich den Regenwald erklären. Das macht Julie jetzt auch.
An vier Stationen kann der Besucher sich auf Holzwegen in den Wald schlagen und sich etwas zeigen lassen. Da sind Würgefeigen zu bewundern, die die Baumriesen umranken und sie irgendwann absterben lassen. Zusammenhänge über das Ökosystem werden anschaulich.
Informationen zum „Tjapukai“ Aboriginal Cultural Park gibt’s im Internet unter www.tjapukai.com.au
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