Heute ist der 15. Oktober 2008, das heisst es ist Blog Action Day. Beim Blog Action Day geht es darum, durch Blogs das Thema „Armut“ in den Vordergrund zu stellen und die Oeffentlichkeit auf Probleme in unserer Gesellschafft aufmerksam zu machen.
Ich habe mir laenger ueberlegt, welches Thema ich in Zusammenhang mit Australien ansprechen soll. Sicherlich gibt es auch hier jede Menge Themen zu erwaehnen. Zuerst fiel mir die sozial Problematik der vernaechlaessigten Aboriginies vor allem im Norden des Landes ein. Aber da dies so ein komplexes Thema ist, reicht da wohl ein kurzer Beitrag nicht aus. Daher moechte ich euch heute auf ein anderes Thema aufmerksam machen.
Wer von euch in Melbourne, Sydney oder anderen Grossstaedten war, wird sicherlich schon davon gehoert haben. Es geht um die Personen, die an vielen Strassenecken und in vielen Fussgaengerzonen stehen und anscheinend alle das gleiche Magazin in Haenden halten: die Verkaeufer der Zeitschrift „the Big Issue“.
The Big Issue ist eine not-for-profit Organisation, die in England ihren Ursprung findet und sich vor allem durch ein 2-woechentliches Magazin einen Namen gemacht hat. Die Zeitschrift wird von professionellen Journalisten erstellt und enthaelt „kulturell anregende“ und unterhaltsame aktuelle Themen. Das besondere daran? Die Zeitschrift wird in Australien fuer $5 direkt auf der Strasse verkauft. Allerdings nicht von irgendwem. Die Verkaeufe sind zu 90% Obdachlose, die fuer jedes verkaufte Magazin die Haelfte des Preises (in Australien als $2.50) behalten duerfen und dadurch nicht selten ihren Lebensunterhalt betreiben.
Wenn ihr also das naechste Mal einen „The Big Issue“ Verkaeufer auf der Strasse seht, dann seid nicht scheu, sondern fragt nach einer „Copy“. Die lieben Leute stehen oft viele Stunden am Tag in den vollen Strassen der City und hoffen auf einen Verkauf. Viele der Verkaeufer sind total nett und freuen sich ueber jedes Interesse. Und es ist sicherlich ein tolles Gefuehl etwas unterhaltsames zum Lesen fuer die naechste Busfahrt zu haben und gleichzeitig einen Menschen zu belohnen, der aktiv versucht aus einer brenzligen Lage herauszukommen, um sein Leben wieder in den Griff zu bekommen.