Motorrad fahren in Australiens Dschungel – Sicherheitstipps und Checkliste

mit dem Motorrad durch den Dschungel
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Paranoia

schmale Bruecke, AustralienKeine Sorge; Es GIBT tatsächlich Dinge, die hinter dir her sind!

Nur um einiges zu nennen – tiefe Auswaschungen, trügerische Ecken, rutschige Stellen, Hochglanzfrontschutzbügel, draufgängerische Fahrer, Holzbrücken, Kängurus, Wildschweine, Staub, Krokodile, kleine alte Damen oder Herren in Kappen… Es gibt viele Wege dort draußen verloren zu gehen.

Es gibt daher einige Punkte zu beachten, wenn man sich mit seinem Motorrad in den australischen Dschungel begibt. Hier sind einige Tipps, die wir auf dem Weg da draußen gelernt haben – in der Regel auf die harte Tour.

Das Wichtigste ist, deine Sterblichkeit anzuerkennen. Die Risiken richtig einzuschätzen ist der erste Schritt zur Verringerung der Chancen einen Schaden zu erleiden. Wenn Du das beachtest, bist Du schon wieder auf halbem Weg sicher zu Hause. Beim Rest der Schlacht kommt es auf Erfahrung an…

Das Motorrad-Fieber des ersten Tages

Flussdurchquerung mit Motorrad,AustralienDies ist ein echter Killer und es befällt fast Jeden. V.a. in den ersten Tagen erwischt es die meisten Fahrer eiskalt: Gerade frisch angekommen, voller Enthusiasmus durch den Dschungel zu hämmern, überschätzt man seine eigenen Fähigkeiten besonders gerne.

Aber nicht nur um Unfälle zu vermeiden sollte man es am ersten Tag etwas ruhiger angehen – ja, auch wenn es verständlicherweise schwer fällt – denn auch das Thema Kräfteeinteilung spielt eine Rolle. Nicht selten sind die Stars vom ersten Tag die Jungs in der letzten Reihe am zweiten Tag.

Wann wird eine Abenteuerfahrt zum Wettrennen

Nur wenn Du es so willst. Die meisten Unfälle passieren, wenn Fahrer versuchen schneller zu fahren als es ihre eigene Stärke erlaubt. Ehrlich, es wird immer jemanden geben, der schneller ist als Du. Wenn dich also da draußen ein Fahrer schneidet, stelle dir zuerst folgende Fragen:

  • Wie lange wird es dauern, bis ich ihn von der Strecke kratzen muss?
  • Was macht es schon, wenn ich ihn vorbei lasse?
  • Wenn ich jetzt ein Wettrennen mit ihm starte, werde ich dann selbst noch sicher ankommen?

Okay, das klingt etwas spielverderberisch 😉 Natürlich macht es Spaß sich mit den anderen zu messen und mal um die Wette zu fahren, aber denke bitte immer daran, dass Du in einem ungewohnten Umfeld unterwegs bist. Du kennst weder die Straßenverhältnisse, noch die Gefahren, die unterwegs lauern können, noch weißt Du welcher Rennfahrer vielleicht auf dem anderen Motorrad sitzt. Die meisten Stellen sind noch dazu extrem schwer von Krankenwagen und Co. zu erreichen, ein Grund mehr vielleicht doch etwas vorsichtiger zu sein, als man es selbst möchte.

Wie schnell ist zu schnell

mit dem Motorrad durch den DschungelDas hängt natürlich immer stark von der Geschicklichkeit des Fahrers ab. Am besten fährt man immer 70% von dem was man fahren kann/will. Das ist dann genau richtig um noch wach und konzentriert zu sein und sich seine Kräfte einzuteilen.

Im Dschungel gilt außerdem die goldene Regel: Fahre immer nur so schnell wie Du sehen kannst. Du solltest immer bis zu dem Punkt stoppen können, den Du im Moment noch gut einsehen kannst. Trotzdem denke daran, dass auch jederzeit Tiere und andere bewegliche Objekte in den Fahrbereich kommen können und dein Bremsweg somit unerwartet kürzer wird.

Dinge, die sich bewegen

Diese kommen in der Regel in 2 Kategorien daher: Tiere und Gemüse in/auf anderen Fahrzeugen.

Wildschweine und Kängurus sind die größten Tiergefahren im tropischen Norden und während sie jederzeit und überall auftauchen können, gibt es ein paar Punkte, die du beachten solltest, um die Wahrscheinlichkeit einer Kollision zu verringern: Sie sind am aktivsten während der Morgen- und Abenddämmerung. Du solltest daher vor allem zu diesen Zeiten deine Fahrweise etwas verlangsamen und immer ein Auge auf beiden Seiten der Straße werfen.

Außerdem lieben sie es tagsüber im Schatten zu schlafen. Wenn Du also mit deinem Motorrad am cruisen bist und auch mal etwas von der Strecke abkommst, achte vor allem auf schattige Stellen unter Bäumen, an Zäunen, etc. Versuche v.a. nicht nahe an Zäunen zu fahren, hier lauern oft besonders viele Tiere.

Natürlich sollte man auch immer auf die Tafeln achten, welche Arten von Tieren in der Region besonders vertreten sind. Sollten auf der Straße gleich ganze Rudel von Tieren auftauchen, seien es wilde Tiere oder Farmtiere, dann schalte in den Leerlauf und ziehe langsam vorbei. Zur Not warte ab, bis die Straße wieder frei ist.

Andere Fahrzeuge

Denke nie, dass Du und dein Motorrad die einzigen da draußen sind. Auch in den entlegensten Orten gibt es noch eine Chance von anderen Fahrzeugen und dies teilweise größer als gedacht (auch riesige LKWS und Trucks verkehren im Outback). Der gesunde Menschenverstand sagt, halte dich immer links auf blinden Kurven. Treibe es nicht zu weit und gehe nicht voll in die Kurve, v.a. nicht, wenn Du sie nicht komplett einsehen kannst, denn es besteht immer die Möglichkeit, dass ein anderes Fahrzeug aus der anderen Richtung nicht so vorsichtig ist wie Du. Hügelige Stellen sind dabei besonders gefährlich, da man nie weiß, was sich auf der anderen Seite der Kuppel verbirgt.

Staub

Motorrad fahren in Australiens DschungelWenn es irgendwie möglich ist, dann am besten nicht durchfahren. Nicht nur der ehemalige Motorrad Champion Dave Kruger, sondern wer an die „The Australian Safari ’91“ denkt wird wissen, dass er leider nicht der einzige Fahrer war, wer durch eine Staubwolke zu Schaden und sogar zu Tode kam.

Nimm dir Zeit für das Überholen eines Fahrzeugs, das Staub aufwirbelt! 5 Minuten mehr sind es nicht wert dein Leben zu riskieren. Du bist nicht im Motorradrennen, sondern im Urlaub 😉

Falls ein anderes Fahrzeug dich selbst überholt und eine Staubwolke nach sich zieht, bleib stehen und warte bis die Sicht wieder frei ist. Falls gleich ein ganzer Konvoi im Anmarsch ist verlasse mit deinem Bike am besten komplett die Straße. Denn der dritte oder vierte Truck im Konvoi hat bereits so viel Staub vor seiner Nase, dass er dich und dein Motorrad eventuell gar nicht mehr sieht. Gehe daher lieber aus dem Schussfeld und parke für ein paar Minuten abseits der Fahrspur.

Überholen

Motorradreifen können Steine hochkatapultieren, wie Du es gar nicht glauben magst. Wenn Du also von einem anderen Fahrzeug überholt wurdest, halte genügend Abstand und fahre immer versetzt hinter dem Fahrzeug um fliegenden Steinen nicht direkt im Schussfeld zu stehen.

Wenn Du selbst andere Fahrzeuge überholst, dann schere nie sofort vor dem anderen Fahrzeug ein, sondern warte mit dem Einscheren immer so lange, bis der Abstand groß genug ist – und damit meinen wir groooß genug. Denn schneller als Du denkst, hast Du deinem neuen Hintermann die Windschutzscheibe oder den Lack ruiniert. Denk dran, v.a. hier sieht man sich immer zwei Mal, z.B. an der nächstgelegenen Tankstelle, der einzigen im 500km Radius 😉

Fazit

Motorrad-Camp AustralienErfahrene Fahrer helfen immer anderen Fahrern. Nirgendwo anders als hier im australischen Dschungel ist man mehr auf die gegenseitige Hilfe anderer angewiesen. Kein Krankenwagen, kein Abschleppdienst und keine Tankstelle könnte schneller bzw. näher sein, als Du selbst. Solltest Du also jemand am Straßenrand sehen, der deine Hilfe benötigen kann, denke immer dran, Du könntest selbst der Nächste sein, der darauf angewiesen ist. Wenn Du diese Sicherheitstipps verinnerlichst, solltest Du bestens gerüstet sein um dich mit deinem Motorrad in den australischen Dschungel / Outback zu wagen.

Tipp: Du planst eine Tour mit dem Auto durch’s Outback? Dann empfehle ich dir unseren Artikel „Der ultimative Guide zum Überleben eines Outback-Roadtrips

Zum Abschluss geben wir dir noch eine kleine Liste an die Hand, was Du auf jeden Fall mitbringen solltest:

Checkliste – was sollte man mitbringen

Regel Nummer 1: auf keinen Fall Lederklamotten, denn die wären viel zu warm!

~ Für die Fahrten ~

Wir empfehlen auf jeder Fahrt (man weiß nie wie sie enden wird) folgendes zu tragen:

  • Robuste Hose (Nylon/Kevlar)
  • Jacke ( Nylon oder anderes leichten Material mit Panzerung)
  • Motorradstiefel ( Vergiss nicht ein paar dicke Socken mitzunehmen)
  • Motorrad-Sturzhelm
  • Ellenbogen- und Knieschützer
  • Handschuhe und Schutzbrillen (gegen Staub, Schlamm, Mücken, etc.)

~ Für die Nächte ~

  • Ein paar Shorts und T -Shirts
  • Ein leichtes Sweatshirt und ein Paar Jeans oder eine Jogginghose
  • Ein Paar Turnschuhe
  • Ein Handtuch und Kosmetikbeutel
  • Badebekleidung
  • Taschenlampe (ganz wichtig!)
  • ausreichend Bargeld (Bankautomaten sind selten da draußen!)


~ Sonstiges/Nützliches ~

Australien Straßenkarte (Road Map)

Digitalkamera oder besser GoPro-Actionkamera (hier gibt es eine spezielle Helmhalterung)

Mückenspray für die tropischen Regionen Australiens

Mückenstichheiler Zap-It!

Kohletabletten (nach starkem Durchfall)

Immodium akut

Reisebesteck

• Taschenmesser / Multitool für kleine Reparaturen (am besten: Leatherman Wave )

Pack-Sack zum besseren verstauen von Gegenständen:

Wasserfilter oder Wasserreinigungstabletten

Wund- und Heilsalbe

• Kleine Lupe (zum Feuer machen oder Ungeziefer/Schliffer entfernen)

• Ausreichend Bargeld (Euro und Australischer Dollar)

• Kreditkarte (Tipp: Lies hier in unserem Post wie Du eine kostenlos bekommst )

mit Motorrad durch Fluss
Denke daran, dass Du die Fahrerbekleidung den ganzen Tag anhast, also nur selten andere Kleidung benötigst. Außerdem gibt es Waschgelegenheiten auf dem Weg… Einer der größten Fehler ist immer zu viel Gepäck mitzunehmen, versuche dich also nur auf das nötigste zu beschränken.

Australische Motorradtouren-Anbieter die wir empfehlen können:

  • Cape York Motorcycles Adventures (Ein großes Dankeschön für die tatkräftige Unterstützung an das Cape York Team bei dem Erstellen dieses Beitrages!): www.capeyorkmotorcycles.com.au

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Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit capeyorkmotorcycles.com.au und ist ein Advertorial/Anzeige, also werbliche Kommunikation.

    

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Kommentare (+)

Mark schrieb am 18.12.2014:

Da bekommt man ja richtig Lust auf eine Motorrad-Tour durch Australien 🙂

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