1.) Stelle dich doch bitte kurz vor:
Hallo, mein Name ist Barbara Barkhausen. Ich bin ein Münchner Kindl – zumindest war ich das die zehn Jahre bevor wir nach Australien kamen. Ich liebte und liebe Brezen und Christkindlmärkte, den Starnberger See und die Berge. Heute wohnen wir in Sydney und haben Meer statt Berge – aber „schee“ ists trotzdem!
2.) Wann bist du nach Australien ausgewandert und was waren deine Beweggruende?
Mein Mann und ich kamen Anfang 2002 wegen seines Jobs und weil es uns während eines Australienurlaubes 2001 so richtig gut gefallen hatte. Außerdem wollten wir unbedingt mal im Ausland leben und die Auswahl war von seiner Firma vorgegeben als Kansas City oder Sydney. Hey, das war nicht schwer :), oder?
3.) Wo genau lebst du jetzt? Was machst du beruflich und wie sieht ein typischer Tag in Australien fuer dich aus?
Wir sind immer noch in Sydney – das ist nach wie vor unsere Traumstadt, obwohl wir Melbourne auch recht schick finden. Ich arbeite als Auslandskorrespondentin und habe inzwischen zwei Kinder. Das passt ganz gut, da Australien nicht ebenso „busy“ ist wie die USA, Russland, Japan oder Israel. Mein typischer Tag besteht aus einer guten Mischung aus Mama-Sein, Arbeiten, Haushalt, Arbeiten, Entertainment für die Kinder organisieren, Arbeiten und irgendwann ein ganz klein wenig schlafen. (Anmerkung von Kai: Barbara hat auch ein interessantes Buch zum Thema Auswandern nach Australien geschrieben: „Traumland Australien – Auswandern leicht gemacht“
4.) Koenntest du 3 wesentliche Unterschiede zwischen dem Leben in Deutschland und dem Leben in Australien nennen?
- Australier sind relaxter und das Leben scheint mir einfacher hier.
- Australier sind meist freundlich und jeder quatscht mit jedem.
- Leider ist keiner zuverlässig oder pünktlich – nur die deutschen Freunde, die ab und zu zu Besuch kommen. Daran muss man sich gewöhnen (damit meine ich beide Punkte 🙂
5.) Welche 3 Tipps wuerdest du einem Deutschen geben, der darueber nachdenkt nach Australien auszuwandern?
- Gut organisieren und vorbereiten. Das erleichtert den Start ungemein.
- Nicht vor Problemen fliehen. Die hat man leider am Ende der Welt dann auch noch.
- Genügend Startkapital mitbringen.
6.) In Australien ist sicherlich nicht nur alles Gold was glaenzt. Welche 3 Dinge vermisst du am meisten bzw. gehen dir in Australien auf den Wecker?
- Pünktlichkeit
- Zuverlässigkeit
- Genauigkeit bei der Arbeit
Ja, ja, man ist dann doch deutscher als man so denkt…
7.) „In meinen Augen sind die Australier…“
… ein supernettes, sorgloses und dabei aber ziemlich schlaues Völkchen.
8.) Ein australisches Wort oder eine Redewendung, das/die jeder wissen sollte:
Die Abkürzungen! Arvo – afternoon, breakkie – breakfast, barbie – barbecue etc.
9.) Noch was zu sagen? Abschliessende Worte zu deinem neuen Leben…
Auch nach so vielen Jahren in Australien genieße ich es immer noch, mit einer (stets wohlschmeckenden) Latte irgendwo draußen zu sitzen, den Wellen auf dem Meer zuzuschauen und mir eine warme Brise um die Nase wehen zu lassen. (Die Berge vermisse ich nur, wenn mir alte Freunde vom Skifahren und dem Lumumba auf der Hütte erzählen – man kann eben nicht alles um die Ecke haben. Berge hats in Australien ja schließlich auch).
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Tobi schrieb am 23.10.2008:
Tolles Land! 🙂