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Die Begruessung in Australien (oder in so ziemlich jedem englischsprachigen Land) beginnt eigentlich immer mit einem uebereifrigen „How are you going?„, „How have you been?“ oder „How are you doing?„. Und die darauffolgende Antwort ist genauso vorprogrammiert wie die Frage: „I’m good thanks, and yourself?“
Es dauert eine Weile bis man als Deutscher begriffen hat, dass dies nicht wirklich eine Frage ist, auf die man ausfuehrlich Antworten sollte. Aber garnicht zu antworten oder diesen Teil der Begruessung auszulassen ist rude – also unhoeflich und stempelt dich umso mehr als kaltherzigen Deutschen ab.
In Deutschland ist man gewohnt in ein Geschaeft zu gehen und nach einem kurzen „Hallo“ direkt zum Punkt zu kommen. Schliesslich ist der Kunde Koenig und als dieser hat man ein Recht so schnell wie moeglich bedient zu werden – Zeit ist kostbar und wir wollen nicht zuviel davon mit unnoetigem Smalltalk vergeuden, richtig?
Tja, diese Denkweise sollte man am besten ganz in Deutschland lassen. Der allseits bekannte australische „laid-back„-Lebensstil spiegelt sich nicht nur in den Badelatschen oder dem stubby holder wider. Er faengt bei der Begruessung an.
Ich hatte schon einige Gespraeche darueber mit Australiern, denen es negativ aufgefallen ist, wie viele Touristen (nicht nur Deutsche wohlgemerkt) die Begruessung komplett auszulassen scheinen und nicht wirklich wissen, wie sie sich auf solche Fragen verhalten sollten. Viele Deutsche, die hier zu Besuch sind und nicht wirklich viel Englisch sprechen, fragen dann oft: „Wieso fragt man sich nach dem Wohlbefinden, wenn es nicht ernst gemeint ist und wenn man die andere Person garnicht kennt?“
Ernst gemeint ist die Frage schon, besonders wenn sie unter Freunden gestellt wird. Dann hoert man auch ab und zu mal die Antwort „I’m OK, very busy.“ oder „I’ve been better, but I don’t want to complain.“ Natuerlich ist das was anderes, wenn man mit einem Verkaeufer im Geschaeft spricht. Da ist es in der Tat nur eine Begruessung, wobei man nicht selten versucht dadurch das Eis zu brechen, um ein wenig persoenlicher zu werden – was uns Deutschen sicherlich nicht schaden kann. So wird man dann manchmal sogar gefragt: „How has your day been sofar?“ oder was man heute noch vor hat: „What are you up to today?„. Man kann sich vorstellen, dass viele Touristen darauf nicht wirklich antworten koennen/wollen und fuehlen sich eher ueberrumpelt von den vielen persoenlich Fragen.
Hier mein Tipp an alle, die noch nicht so viel im englischsprachigen Ausland waren: lasst euch Zeit bei der Begruessung. Auf die Frage „How are you?“ kann man ganz schnell und einfach „Good thanks, how are you?“ antworten und schon hat man „den Smalltalk“ aus dem Weg geraeumt und das „richtige Gespraech“ kann beginnen. Schon nach einigen Tagen gewoehnt man sich an diese Form der Begruessung.
Wenn ich einen schlechten Tag habe und nur schnell etwas von der Tankstelle will, nervt mich das ganze Vorgeplaenkel immer noch. So ganz kann man es den Deutschen also nicht abgewoehnen. 😉 Aber in vielen anderen Situationen ist es in der Tat ein einfacher Weg den Gespraechspartner etwas kennenzulernen und nicht selten geraet man vom Smalltalk in ein Gespraech ueber gleiche Interessen und Hobbies. Man kann sich ja selbst aussuchen, wie offen man antworten moechte.
Das Wichtigste dabei ist jedoch, das Laecheln nicht zu vergessen. Denn wie heisst es nochmal? „Ein Lächeln ist mehr wert als tausende Worte.“
Du willst nicht nur auf englisch grüßen sondern wie ein richtiger Aussie quatschen? Dann lerne „how to speak australian“!
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Peter K. schrieb am 23.04.2009:
Wenn ich’s kurz machen will, beantworte ich „How are ya?“ auch oft mit „G’Day!“ – das passt auch!
Aber da gibt es noch eine schoene small-talk Floskel, die einen frueher oder spaeter ereilt: Statt „How are ya?“ koennte man auch gefragt werden: „What d‘ ya know?“ – und wenn man das noch nie gehoert hat, bringt das einen schon ganz schoen aus dem Konzept… 😉
Cheers Peter