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Sydney, Perth und der Uluru – drei Topziele, die bei vielen Australien-Urlaubern oder Work-and-Travel-Leuten auf der Reise-Agenda stehen. Sydney ist bei uns Europäern oft das Tor zum Traumziel Australien, von Perth aus startet der Roadtrip durch den Sonnenstaat Western Australia. Und der geheimnisvolle Uluru im Herzen von Down Under gilt als Sehnsuchtsort, den man niemals wieder vergisst.
Allen drei Orten begegnet man auch im Bestseller-Aussie-Roman „im Schatten des Zauberbergs“ unser Australien-Bloggerin Susan de Winter, der jetzt ganz neu als Audiobook bei Audible erschienen ist (so lässt sich die lange Flugzeit nach Down Under unterhaltsam nutzen).
3 exklusive Auszüge aus Susan de Winters Roman
Hier lest ihr zum Einstimmen exklusiv drei Auszüge aus dem Roman, die in Sydney, Perth und am Uluru spielen. Die Autorin Susan de Winter hat diese 3 Ausschnitte Australien-Blogger.de exklusiv zur Verfügung gestellt:
Sydney:
„Und was war dein schönstes Erlebnis?“
„Das Picknick!“ Adrian zwinkerte mir zu.
„Das gilt nicht. Denk dir was anderes aus.“
„Na gut.“ Er streckte seine langen Beine vor sich aus und schaute in den sternenübersäten Himmel. „Dann nehme ich das Bridgeclimbing.“
Adrian hatte am Nachmittag eine angeseilte Tour auf die Sydney Harbour Bridge gebucht. Mir war schon vom Zusehen schwindelig geworden. Keine zehn Pferde hätten mich dort oben hinbekommen. Aber als Adrian nach seinem Abenteuer wieder vor mir stand, hatten seine Augen geleuchtet. Sein Haar hatte nach allen Seiten abgestanden und seine Wangen waren gerötet. Der ganze Mann hatte gestrahlt.
„Muss wohl gut gewesen sein, was?“, hatte ich gefragt.
Das Lächeln auf seinem Gesicht hatte sich noch eine Spur vergrößert.
„Es war einfach irre!“
Auch jetzt schien er in Gedanken wieder hoch oben auf der Brücke zu sein. „Das Gefühl war unbeschreiblich, Mia. Du stehst da oben on top of the world und unter dir liegt die Bucht von Sydney mit all ihren Booten und Schiffen, die hin- und herfahren. Das Leben pulsiert. All diese Menschen, die hier unterwegs sind.“ Er hielt einen Moment inne. „Ich blickte von meinem Beobachtungsposten auf die Welt hinab. Der Wind blies die Geräusche fort und irgendwann fühlte ich mich wie in einem Kokon.“
Fasziniert beobachtete ich Adrians Gesicht im Schein der Kerze. Seine Augen leuchteten wieder genauso wie heute Nachmittag, als er von der Brücke hinabgestiegen war.
„Wie in einem Kokon?“, fragte ich nach.
„Ja, es war, als würden all die Sorgen und Ängste, Gedanken um unwichtige Dinge aus meinem Kopf gesaugt. Ich weiß, es klingt saublöd nach Psychogedöns, aber ich fühlte für einen Moment einen inneren Frieden und zugleich ein Gefühl von Freiheit in mir. Es waren vielleicht nur ein paar Sekunden, aber sie haben mir gezeigt, dass – egal wie ich mich entscheide – es meine Entscheidung sein wird. Und es wird die richtige sein.“
Perth:
Nach dem Frühstück auf dem Cappuccino Strip fuhren wir zum Hafen und nahmen die Fähre nach Rottnest Island. Wie immer war Adrian bereits bestens über die Insel informiert, während ich keine Ahnung hatte, wohin wir fuhren. „Der Name ist schon etwas seltsam, findest du nicht?“, fragte ich.
„Der kommt von den Quokkas“, antwortete Adrian.
„Bitte von wem?“
„Rottnest Island ist die Heimat von etwa 8000 Quokkas. Das sind Kurzschwanzkängurus, die fast nur hier leben. Die ersten Siedler hielten die Tiere für Ratten. Deswegen gaben sie der Insel den Namen Rattennest.“
Ich machte große Augen. „Auf diese Kängurus bin ich mal gespannt.“
Am kleinen Hafen der Insel mieteten wir uns Fahrräder und radelten los. Unser Ziel hieß Pinky Beach. Der Strand sollte angeblich einer der schönsten der Insel sein. Im Sonnenuntergang leuchte der Sand dort rosafarben, hatte Adrian mir erzählt. Zunächst aber fuhren wir durch lichte Kiefernwälder und trafen dabei immer wieder auf Quokkas. „Meine Güte, sind die niedlich“, rief ich, als ich die kleinen Beuteltiere zum ersten Mal sah. Sie waren alles andere als scheu und schienen ständig zu grinsen. Erst nachdem ich die halbe Speicherkarte meiner Kamera mit Quokka-Fotos voll hatte, konnten wir endlich weiterfahren.
Bis wir am späten Nachmittag unsere Räder wieder abgaben und die Fähre bestiegen, hatten wir nicht nur den Pinky Beach bewundert, sondern noch einige der anderen Strände kennengelernt – einer schöner als der andere. Das Wasser in den Buchten schimmerte von Aquamarinblau bis Türkis und war kristallklar. Wir planschten in den Wellen, dösten am Strand in der Sonne, alberten herum und genossen den Tag. Inzwischen musste ich mich selbst gar nicht mehr daran erinnern, einfach so zu sein, wie ich war. Ich hatte längst damit aufgehört, Adrian die erfolgreiche und unabhängige Mia vorzuspielen. Warum auch? Offensichtlich sah er in mir ja doch nur eine platonische Freundin, die ein Problem mit ihrer Familie hatte. Und weil er so ein netter Kerl war, half er mir. Wenn bloß diese dummen Schmetterlinge in meinem Bauch nicht gewesen wären. Sie flatterten immer wieder wie aufgescheuchte Hühner umher, wenn Adrians Blick etwas länger auf mir ruhte. Ich musste diese Viecher irgendwie unter Kontrolle bekommen.
Uluru:
Marlene lag im Bett und lauschte auf Pauls regelmäßige Atemzüge. Sie war seit Stunden wach und konnte nicht einschlafen. Immer wieder blitzten kurze Erinnerungen in ihrem Geist auf. Sie sah den Aborigine, der ihr das Tal der Winde und den Uluru gezeigt hatte, nun klar und deutlich vor sich. Sie spürte die Freude, die ihr das Fotografieren in der völligen Abgeschiedenheit der Natur bereitet hatte, als sei es erst gestern gewesen. Und sie wusste nun auch wieder, dass die alte Aborigine-Frau Bobs Großmutter gewesen war. Bis dahin war alles gut gewesen. Und dann? Was war dann geschehen?
Sie schloss die Augen und sah mit einem Mal ihr altes Hotelzimmer wieder vor sich. Sie war allein gewesen. Paul hatte zu irgendeinem Kongress gemusst. Wusste sie das, weil Paul oder Dr. White es ihr erzählt hatten? Oder war das nun eine echte Erinnerung? Alles erschien ihr immer klarer und klarer. Ich hätte diese blöden Tabletten längst weglassen sollen, begriff sie, während sie immer tiefer in die Vergangenheit eintauchte und Dinge sah, die ihr Geist lange vor ihr verborgen gehalten hatte.
Ich bin allein zum Uluru gefahren, um nachzudenken und zu fotografieren. Diese Erinnerung tauchte nun glasklar vor ihrem inneren Auge auf. Sie war allein in einer wunderschönen Schlucht gewesen. Doch etwas war dort passiert. War sie wirklich alleine gewesen? Sie spürte, wie ein Schauer ihren Körper durchlief. Jemand hatte sie beobachtet. Sie erinnerte sich an die Angst, die sie damals ergriffen hatte.
Paul grummelte leise im Schlaf und drehte sich auf die andere Seite. Es war zum Verrücktwerden. Irgendetwas hinderte sie daran, tiefer in der Erinnerung zurückzugehen.
Hörbuch bei Audible
Hier geht’s zum Hörbuch ‚Im Schatten des Zauberbergs‘ (kostenlos im Probemonat bei Audible):
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