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Wer nach Westaustralien reist, hat natürlich die Hauptstadt Perth im Hinterkopf. Bestimmt auch noch Fremantle, Rottnest Island, die Weinregion Margaret River, die Pinnacles oder den spektakulären Karijini Nationalpark.
Aber Perth Hills? Wo soll das denn sein? Und warum zum Teufel solle man dahinfahren? – Ganz einfach: weil dieses Gebiet nur gut 30 Autominuten östlich vom Stadtzentrum Perth entfernt liegt und den Besucher in eine komplett andere Welt entführt.
Kaum haben wir die Hochhäuser von Perth City und die großen Highways hinter uns gelassen, wird es kuschelig. Wir steuern unseren Mietwagen bergauf, bergab über schmale Straßen durch dichten Wald. Verkohlte Baumstämme zeugen von einem ein paar Jahre zurückliegenden Buschfeuer. Viele andere Autos sind nicht unterwegs. Perth Hills scheint doch noch so etwas wie ein Geheimtipp zu sein. Als wir auf den Parkplatz vom Kanyana Wildlife Center einbiegen, sind wir tatsächlich die einzigen Gäste.
Eulenschwalme sehen aus wie Eulen, sind aber keine. Sie kommen in ganz Australien vor.
Das Kanyana Wildlife Center
Eigentlich sollte man hier nur nach vorheriger Anmeldung auftauchen, dann kann man an einer geführten Tour durch das Refugium der verletzten Wildtiere Australiens teilnehmen. Tja, wir waren einfach auf gut Glück hingefahren und hatten dann tatsächlich Glück. Jane, eine von 300 freiwilligen Helferinnen und Helfern, die sich hier unentgeltlich um die Tiere kümmern, hat zufällig gerade Zeit und führt uns herum.
Und so lernen wir zunächst Aruba kennen. Jane schnappt sich die 18 Jahre alte, ziemlich stachelige Dame vom Boden ihres Geheges und setzt sie mir auf den Schoß. Aruba ist ein australischer Ameisenigel und genießt ihren kleinen Ausflug in die Freiheit. Ameisenigel, manche sagen auch Schnabeligel, kommen nur in Australien, Tasmanien und Neuguinea vor. Aruba wurde irgendwann verletzt aufgefunden und in Kanyana abgegeben, wo sich ein Veterinär ihrer annahm und sie von den Helfern gesund gepflegt wurde – so wie die anderen Tiere: Kängurus, Wallabys, Emus, Kakadus, Woylies …. Meist können die Tiere nach einer Weile wieder in die Wildnis entlassen werden. Manche jedoch sind so schwer verletzt, dass sie in der Freiheit keine Chance hätten zu überleben. Dann dürfen sie bleiben.
Dem australischen Ameisenigel Aruba gefällt es bestens im Kanyana Wildlife Center.
Das Refugium der australischen Wildtiere
Einer von diesen Dauergästen ist George. Der Rotschwanz-Rabenkakadu steht auf Männer, verrät Jane uns. Und tatsächlich fliegt der Kakadu, kaum zehn Sekunden nachdem wir seine Voliere betreten haben, auf die Schulter meines Freundes, knabbert ihm zärtlich am Ohr und will seinen Platz um nichts in der Welt mehr hergeben. Erst nachdem Jane energisch wird, verlässt George beleidigt seinen neuen besten Freund und lässt uns gehen.
Im Schlepptau von Jane wandern wir von einem Gehege zum nächsten, lernen die Tiere kennen, erfahren ihre Geschichten, verteilen Leckerlis und gelangen schließlich auch in die Tierklinik, in die die Neuankömmlinge zuerst aufgenommen werden. Auch hier sind wieder Freiwillige Im Einsatz, die Futter vorbereiten, Käfige saubermachen, Medikamente verteilen. Es fällt uns schwer, das Kanyana Wildlife Center zu verlassen – versteckt in den Wäldern von Perth Hills hat es uns die fantastische Tierwelt Westaustraliens ein Stück nähergebracht. (Infos auf der offiziellen Website: https://kanyanawildlife.org.au/)
Perth Hill Wine Trail
Der Besuch in Kanyana hat uns hungrig und durstig gemacht. Als Nächstes folgen wir dem Perth Hills Wine Trail. Obwohl die Gegend hier gar nicht so berühmt für seinen Weinanbau ist wie beispielsweise Margaret River oder Swan Valley, entdecken wir hier einen Ort, der im Nachhinein gesehen zu den schönsten Plätzen zählt, an denen wir auf unserer Reise die Mittagspause verbracht haben. Hainault sei das höchstgelegene Weingut in ganz Westaustralien, hatten wir zuvor in einer Broschüre der tourist information gelesen. Das klang schon mal interessant.
Mittagessen im Hainault Weingut
Erstmal geht es wieder bergab, bergauf durch sattgrüne Weinberge. Die Temperaturanzeige unseres Autos zeigt mittlerweile 40 Grad Celsius an. Dann taucht das Hinweisschild für das Weingut am Straßenrand auf und fünf Minuten später sitzen wir auf einer schattigen Terrasse , genießen neben dem fantastischen Ausblick einen leichten Wind, der unsere Haut kühlt, und haben uns einen absolut delikaten Wein (ein Glas Wein kostet zwischen acht und elf Dollar) aus der reichhaltigen Karte ausgesucht. Zum Essen kann man super-leckere Kleinigkeiten bestellen: Hähnchen mit Coleslaw Salat oder Fleischbällchen mit Kartoffelbrei und Granatapfelkernen (jeweils 14 Dollar). Aus dem Lautsprecher dringt der Song ‚Red, red wine‘ und das Leben ist schön.
Wasserfälle und Wanderwege
Was kann man noch in den Perth Hills unternehmen? – Es gibt tolle Wasserfälle, immer wieder ein Highlight für Fotografen. Doch als wir unterwegs waren, mitten im australischen Sommer, waren die Gewässer ausgetrocknet. Darüber hinaus gibt es mehr als 40 Fahrrad- und Wanderwege mit Aussichtsplattformen und Picknickmöglichkeiten. Unser Fazit: Wer nach Perth reist, sollte sich einen Abstecher in die Perth Hills nicht entgehen lassen.
Weiterführende Infos unter: http://www.hainault.com.au/
Allgemeine Informationen: www.experienceperthhills.com.au
Text & Fotos: Susanne Müller
Die Reisejournalistin und Bloggerin Susanne Müller ist ein absoluter Australien-Fan und Teil des Australien-Blogger Autoren-Boards. Unter ihrem Pseudonym Susan de Winter hat sie bisher zwei erfolgreiche Australien-Romane bei Amazon veröffentlicht: Der Stein der Schildkröte und Das Geheimnis der Traumzeit.
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