Die aktuelle Bilanz liegt bei 201 Toten, 2.000 zerstörten Häusern, 7.500 Obdachlosen und 4.500 Quadratkilometern verbranntes Land. Die Behörden schätzen die durch die Feuer entstandenen Schäden vorläufig auf 500 Millionen Australische Dollar. Nach Schätzungen des Internationalen Tierschutz-Fonds (IFAW) sind durch die Feuer mehr als eine Million Tiere umgekommen. Ein nie zuvor gesehenes Aufgebot an Feuerwehr, Militär und Polizei konnte die Flammenwände nicht aufhalten, die sich mit Geschwindigkeiten von bis zu 50 Kilometern in der Stunde durch die trockenen Eukalyptuswälder fraßen. Die Errichtung eines Frühwarnsystems wurde von Ministerpräsident Kevin Rudd angekündigt.
Haß auf Brandstifter
Am Sonntag, 22. Februar wurde im Rahmen eines Staatstrauertages der Opfer gedacht. Die Wut in der Bevölkerung ist riesig. Ein mutmaßlicher Brandstifter und Mitglieder seiner Familie sahen sich mit Todesdrohungen konfrontiert. Nach Schätzungen der Behörden wurde etwa die Hälfte der Feuer von Brandstiftern gelegt. Spezialtrupps mit mehr als 100 Ermittlern sind weiter auf der Suche nach möglichen Tätern. Der 39-Jährige Brendan S. wird beschuldigt, das Feuer nahe der Stadt Churchill gelegt zu haben, bei dem 21 Menschen starben und 151 Häuser zerstört wurden. S. ist wegen des Todes von elf Menschen angeklagt. Sollte er verurteilt werden, drohen ihm 25 Jahre Gefängnis. Neben der Brandstiftung aus mutmaßlichem Vorsatz gibt es auch Brandstiftung aus schierer Dummheit: Einem 38-Jährigen wird vorgeworfen, mit achtlos weggeworfenen Zigaretten einen Brand verursacht zu haben, bei dem zwei Menschen ums Leben kamen.
Enorme Spendenbereitschaft
Die US-Popsängerin Pink hat 250.000 australische Dollar für die Opfer gespendet. Sie wolle mit ihrer Spende eine „konkrete Geste der Unterstützung“ geben. Pink war bereits mehrfach in Australien auf Tour. Nach Angaben des australischen Roten Kreuzes gingen bislang bereits Spendengelder in Höhe von mehr als 100 Millionen australischen Dollar ein. Neben Pink spendeten auch andere Prominente wie der Sänger Leonhard Cohen und australische Sportler. Auch aus Ländern wie Großbritannien, Osttimor, Papua- Neuguinea und Indonesien sei Geld geschickt worden, sagte der Leiter der Organisation, Robert Tickner. Die Reaktionen auf Spendenaufrufe seien „fantastisch“. Das Geld soll den Angaben zufolge unter anderem für Soforthilfen für Menschen eingesetzt werden, die durch die Feuer ihr Obdach verloren.
Die NASA veröffentlichte Bilder des Rauchs der Buschfeuer, der am 13. Februar 2009 weit in das Stadtgebiet von Melbourne hinein reichte. Das Bild stammt vom Moderate Resolution Imaging Spectroradiometer (MODIS). Die noch brennenden Gebiete sind rot umrandet. Es zeigt sich eine dicke Rauchwolke nach Westen. Unter den brennenden Gebieten befindet sich der Bunyip State Park. in dem zu diesem Zeitpunkt ein Feuer über 27.200 Hektar aktiv war.
Besonders angetan hat es der Öffentlichkeit nun das Koalaweibchen Sam. Pfleger des Mountain Ash Wildlife Center gipsten dem Tier alle Pfoten ein. Zuvor hatte ein Feuerwehrmann Sam aus höchster Not gerettet. Bei Youtube gibt ein Video über den Koala zu sehen.
Twitter half einem kleinen Unternehmen binnen kürzester Zeit Millionen Nutzer zu erreichen und Geld für die Opfer der Buchfeuer zu sammeln: Mark Harbottle ist einer der erfolgreichsten australischen Unternehmer im Bereich von Social Networks und steht unter anderem für Unternehmen wie Sitepoint und 99Designs. In einer Nacht konnte er mehr als 75.000 australische Dollar an Spendengeldern sammeln, wobei 95% von außerhalb Australien gespendet wurden. Ein paar Tage später waren es bereits 200.000 AUD. Harbottle hatte zu diesem Zeitpunkt auf Twitter 23.000 Followers, die seine Kurznachrichten verfolgen. Durch das Kontaktieren einiger einflussreicher Blogger verbreitete sich die Nachricht rasend. Harbottle hatte lediglich die Mittleilung veröffentlicht, dass er Bücher verkaufe und die Erlöse zu 100% gespendet werden.
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