Brisbane: Warum diese Stadt dich glücklich macht

12.09.2018 Autor: - in Reisen & Tours - keine Kommentare

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Brisbane Skyline
Wer an Queensland denkt, hat wahrscheinlich sofort das berühmte Great Barrier Reef vor Augen. Vielleicht auch Fraser Island und die traumhaften Whitsunday Inseln
Aber Brisbane? – Das ist die Stadt, in der man mit dem Flugzeug landet, oder? – Richtig, und wer schlau ist, plant auch mindestens einen, wenn nicht mehrere Tage ein, um die Hauptstadt des Sunshine-Staates zu entdecken. Die richtige Zeit dafür ist immer, denn Brisbane ist das ganze Jahr über mit subtropischem Wetter gesegnet. Mit Shorts und T-Shirts ist man also bestens gekleidet.
Shopaholics können sich den ganzen Tag ins Brisbane austoben, es gibt Boutiquen ohne Ende – von luxuriösen Labels bis zu einheimischen Designern. Und man kann sich auf eine aromatische Foodie-Tour begeben, denn Essen ist für die Leute in „Brizzy“, wie sie ihre Stadt liebevoll nennen, ganz schön wichtig. Tatsächlich gibt es einige der besten Restaurants von ganz Australien in Brisbane – zum Beispiel das Tukka. Im Küchengarten des Gourmettempels wachsen viele der einheimischen Produkte, die von Küchenchef Bryant Wells verarbeitet werden.

Relaxen in Southbank

Southbank am Fluss
Southbank Pool
Shoppen und essen hin und her – mich zieht es jetzt nach Southbank. Von der Innenstadt sind es nur ein paar Spazierminuten über die Brücke, die über den Brisbane River führt. Schon von weitem sieht man das Riesenrad, das sich am Eingang jener Zone dreht, in der man locker einen ganzen Tag relaxen kann – for free!
Man bummelt – vorbei an einem tibetanischen Tempel – durch ein kleines Stückchen Regenwald und gelangt zu einem riesigen Swimmingpool unter Palmen. Hier kann man an einem (künstlichen) Strand liegen, sonnen, schwimmen, lesen – und es kostet wirklich nichts. Wer sich dazu noch ein bisschen sportlich austoben möchte, kann am „Medibank Feel Good Program“ teilnehmen. Angeboten werden die unter-schiedlichsten Fitnesskurse für jedes Alter und jeden Anspruch.
Und auch dies kostet tatsächlich gar nichts (mehr Infos dazu unter www.visitsouthbank.com.au).

Rivercruise zu den Koalas

Einen Tag habe ich noch in Brisbane und da kann ich einfach nicht wiederstehen …. Ich verlasse die City und eile meinen Lieblingsbeuteltieren entgegen.
Die Rivercruise mit Mirimar Cruises beginnt um zehn Uhr in Southbank und pünkt-lich zur Abfahrt beginnt es zu regnen. Das ist jetzt aber nicht so schlimm, denn es ist ja trotzdem warm und es gibt genug Plätze im Trockenen. Sobald wir losfahren, erwarten uns zudem rechts und links vom Ufer jede Menge spannende Dinge.
Kurz nach dem Ablegen passieren wir zum Beispiel das hübsche Regatta Hotel (erbaut 1886 und einst eines der ersten First Class-Hotels) am rechten Flussufer. Die Geschichte dazu ist brillant: 1965 – damals war der Zutritt zur Bar nur männlichen Gästen gestattet – kamen zwei Frauen rein und wollten bedient werden: Merle Thornton und Rosalie Bognor. Es nützte ihnen nichts, der Wirt warf sie raus. Der Fall ging durch die Weltpresse. Zwar änderten sich die Gesetze für Pub-Besuche in Queensland erst viele Jahre später, doch der Protest im Regatta-Hotel hatte dazu beigetragen. 2014 feierte das Hotel den Sieg der Frauen, in dem sie den Pub in „Merle’s Bar“ umtauften.
Als Nächstes kommt die Universität von Queensland. Sie gilt als einer der besten der Welt und besitzt die größte Bibliothek Australiens. Prächtige Villen ziehen vorbei und so ganz nebenbei erfahren wir, dass es sogar Haie im Fluss gibt. Die Bullenhaie – sie zählen tatsächlich zu den gefährlichsten Haiarten – bringen hier ihre Jungen auf die Welt. Experten halten die im Brisbane River lebenden Fische allerdings für harmlose Jungtiere.
Wir sehen keinen Hai, aber dafür taucht nach 90 abwechslungsreichen Minuten das Koala Sanctuary am Ufer auf. Es heißt Lone Pine und ist das älteste und größte der Welt. Rund 130 Koalas (das ist ein Aborigine-Wort und bedeutet ‚sie trinken nicht‚) sind hier zu Hause und teilen sich die Nachbarschaft mit anderen australischen Tie-ren wie Kängurus, Dingos, Wombats und den Schnabeltieren. Lone Pine zählt zu den zehn besten Zoos der Welt und hat einen Stammplatz in der „Hall of Fame“ von Tri-padvisor. Also: Nichts wie rein!

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Sehenswert: der Lone Pine Park

Lone Pie Känguruwiese
Ich garantiere euch: So viele Koalas auf einen Haufen werdet ihr nirgends sonst sehen und es ist einfach fantastisch. Allerdings, ist das jetzt peinlich oder nicht? – Mir reicht es nicht, sie nur anzugucken, ich will auch einen auf dem Arm haben. Das ist hier gar kein Problem. Ein bisschen bizarr mutet es allerdings schon an. Man zahlt 20 Dollar, reiht sich in eine Schlange ein, stellt sich an einen bestimmten Punkt auf, bekommt einen Koala auf den Arm, grinst in die Kamera. Und schwups, wird einem das Beuteltier schon wieder entrissen. Doch diese eine Minute ist es wert. Wie unendlich lieb blicken einen in diesem Moment die Augen des Koalas an, wie kuschelweich ist sein Fell. So süß ist kein Mensch! Man ist sofort versucht, zu Hause alles hinzuwerfen und einen Job als Koala-Pfleger im Sanctuary zu bekommen. Stattdessen erhält man fünf Minuten später sein persönliches Koala-Foto ausgehändigt und vergleicht es kritisch mit den Bildern, die bereits an der Wand hängen. Darauf haben John Travolta, Roger Federer, Phil Collins und andere höchst prominente Menschen jeweils einen Koala um den Hals hängen.
Lone Pine Kängurus

Rendezvous mit Kängurus

Koala
Jetzt gehöre ich auch dazu und diese Erfahrung kann mir niemand mehr nehmen. Weiter geht’s. Für läppische zwei Dollar kaufe ich Kängurufutter und begebe mich ein zweites Mal auf Kuscheltour. Diesmal habe ich aber alle Zeit der Welt und die Kängu-rus auch. Auf einer großen, eingezäunten Wiese hüpfen große und kleine, alte und junge Kängurus durch die Gegend – und alle sind scharf auf mein Futter!
Okay, ich bin natürlich nicht die einzige, die eine kleine, braune Papiertüte mit sich trägt und sich nicht entscheiden kann, welchem der Kängurus sie die Peletts unter die Nase hält. Bevor ich lange überlegen kann, wird mir die Entscheidung abgenommen. Eine hübsche Känguru-Dame sprintet vor meine Füße, stupst mich an und – klar, wer kann da schon widerstehen – bekommt erstmal eine Handvoll Futter. Ganz vorsichtig leckt sie es von meiner Handfläche und sieht mich dann mit diesem gewissen Blick an. Ich kenne ihn von meinem Hund. Und er bedeutet so viel wie „Das kann ja wohl nicht schon alles gewesen sein?!“
Hach, das Sanctuary, was soll ich sagen: Ich habe tatsächlich den ganzen Tag dort zugebracht. Zurück ging es für rund fünf Dollar mit dem Bus, der alle 45 Minuten direkt am Sanctuary abfährt und Besucher zurück in die City bringt. (Infos: Das kombinierte Ticket Flusskreuzfahrt und Eintritt in den Park bekommt ihr z.B. hier

Kostenlose Mini-Kreuzfahrt

Übrigens gibt es in Brisbane auch die Möglichkeit, eine kleine Rivercruise zu unternehmen, ohne einen einzigen Dollar dafür zu bezahlen. City Hopper heißen die kleinen Fähren, die in einem regelmäßigen Rhythmus vom North Quai nach Sydney Street, New Farm und zurück verkehren. Außerdem fährt ein kostenloser City Bus (City Loop und Spring Hill Loop) durch die Stadt (alle zehn Minuten) und hält an verschiedenen Stationen.
Wer sich für die Geschichte der Stadt und Stories über berühmte Einwohner interessiert, kann eine Stadtführung mit den „Brisbane Greeters“ buchen. Dabei schlendert man zwei bis vier Stunden lang mit Einheimischen durch die Straßen und kann sie dabei ein Loch in den Bauch fragen. Brisbane hat mehr als 200 von diesen Greeters, die bis zu 25 Sprachen sprechen. Die Führung ist kostenlos, muss aber zwei Tage im Voraus gebucht werden (www.brisbanegreeters.com.au).

Gut zu wissen: Kostenloses wi-fi gibt es in Brisbane an diesen Punkten: Queen Street Mall, Reddcliff Place, Victoria Bridge, South Bank, Brisbane libaries, in verschiedenen Parks z.B. auch im Lone Pine Park, New Farm, Valley Malls und in der Flotte der City-Cat-Fähren). Vom Flughafen kommt man am besten mit der Air Train in die Stadt. Sie fährt alle 15 Minuten (bis Central Station dauert es ungefähr 20 Minuten), das Hin-und-zurück-Ticket kostet 35 Dollar.

Text und Fotos: Susanne Müller

Susanne Müller
Die Reisejournalistin und Bloggerin Susanne Müller ist ein absoluter Australien-Fan und jetzt auch Teil des Australien-Blogger Autoren-Boards. Unter ihrem Pseudonym Susan de Winter hat sie bisher zwei erfolgreiche Australien-Romane bei Amazon veröffentlicht: „Der Stein der Schildkröte“ und „Das Geheimnis der Traumzeit„.

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