
Goldsucher, Abenteurer, Familienmensch – Andreas Macherey hat das australische Outback nicht nur bereist, sondern dort auch seinen Lebenstraum gefunden. Seit über drei Jahrzehnten zieht es ihn immer wieder zurück in die Weiten Down Unders, wo er spektakuläre Funde gemacht und prägende Begegnungen erlebt hat. In seiner neuen DMAX-Serie „Goldrausch: Macherey & Söhne“ geht es nicht nur um glänzende Nuggets, sondern um echte Abenteuer – gemeinsam mit seinen Söhnen und rund um den Globus. Im Interview spricht Andreas über seine Anfänge in Australien, die Magie des Outbacks und die gefährlichsten Momente seiner Schatzsuche.
Hallo Andreas, wann warst du das erste Mal in Australien und welche Erinnerungen hast du daran?
Andreas Macherey: „Das war 1989 – da bin ich mit 19 Jahren nach Darwin geflogen und von dort aus sechs Monate durch Australien gereist, weil ich einfach mal etwas anderes von der Welt sehen wollte. Diese Reise hat mein ganzes Leben verändert, auch weil ich sehr viele außergewöhnliche Menschen getroffen habe, die mich sehr geprägt haben. Ich habe das Land lieben gelernt, die Menschen, die Natur und die Weite – das war fantastisch. Dort habe ich auch gelernt, dass es im Kopf keine Einschränkungen gibt außer deinen eigenen.“
Wenn du Australien aus Sicht eines Goldsuchers in einem Satz beschreiben müsstest, wie würde der lauten?
Andreas: „In einem Satz ist das relativ schwer zu beschreiben. Aus Sicht eines Goldsuchers würde ich sagen: Es gibt noch unentdeckte Goldvorkommen und es kann jeden Tag das Verrückteste passieren und die dicksten Goldnuggets aus dem Boden kommen. Es ist im Grunde wie vor 100 oder 200 Jahren – man fühlt sich komplett allein mit der Natur und hat alle Möglichkeiten.“
Du bist Abenteurer und Schatzsucher – was war das erste wertvolle Stück, das du in Australien gefunden hast?
Andreas: „Da kann ich mich noch gut erinnern. Das war in Coen in North Queensland. Damals lebte der alte Goldsucher Eric noch und wir durften auf seinem Gebiet suchen. Ich bin mit meinem guten Freund Marcus losgegangen und habe ungefähr 100 Meter hinter dem Camp ein Signal bekommen. Doch das Einzige, was ich in dem Flüsschen gesehen habe, war ein großer Kieselstein. Er war ungefähr handgroß und sehr schwer. An den Seiten konnte man es schon erahnen, aber erst als ich den Stein zum zweiten oder dritten Mal über den Metalldetektor geschwungen habe, war klar: Ich habe hier einen Specimen, also einen Kieselstein voll mit Gold. Am Ende stellte sich heraus, dass da über 80 Gramm Gold drin waren.“
Hast du den Stein noch?
Andreas: „Natürlich! Der liegt in meiner Sammlung.“
Australien gilt als einer der Hotspots für Goldsucher weltweit. Was macht das australische Outback für dich und deine Söhne so besonders?
Andreas: „Es sind die unglaublichen Weiten. Es ist die absolute Stille, wenn du nachts unterm Sternenhimmel am Lagerfeuer sitzt. Es ist Natur pur – natürlich mit gefährlichen Tieren, aber man fühlt sich einfach in der Zeit komplett zurückversetzt. Und du kannst jeden Tag auf ein Patch stoßen, wo Tausende von Nuggets oder eine Goldader zu finden sind. Du weißt niemals, was das Outback dir schenkt oder was dich erwartet. Das ist das, was wir lieben.“

In der neuen Serie „Goldrausch: Macherey & Söhne“ seid ihr auch in anderen Regionen der Welt auf Goldsuche. Wie unterscheiden sich der Yukon oder ein Gebiet in Mitteleuropa von den Claims in Australien?
Andreas: „Erstmal natürlich vom Wetter und der Vegetation. Da haben wir in der Regel nicht die brütende Hitze wie in Australien, dafür sehr viel mehr Vegetation. Im Yukon liegt das Gold sehr viel tiefer. Das heißt, dass es dort fast unmöglich oder zumindest sehr, sehr schwer ist, mit dem Detektor Gold zu finden. In Europa ist das Gold deutlich feiner. Es gibt fast keine Nuggets, und man kann dementsprechend nicht mit dem Detektor arbeiten. Man sucht das Gold also in all diesen Gebieten unterschiedlich, weil sich die Abbaugebiete doch stark unterscheiden. Das Schöne ist: Im Yukon wie in Australien sind die Menschen außergewöhnlich, weil sie halt in der Wildnis, in der Natur leben. In Mitteleuropa ist allerdings auch sehr viel Gold vorhanden – es würde sich aber nie lohnen, dieses Gold gezielt abzubauen. Daher integrieren wir in Kiesgruben Filtersysteme, um das Feingold aus dem Waschwasser der Kiesgruben aufzufangen. Und auch, wenn es überall um das Thema Gold geht, ist es natürlich im Yukon oder in Australien sehr viel abenteuerlicher als in deutschen Kiesgruben. Aber auch hier ist viel Gold vorhanden, und wir entwickeln ständig neue Ideen, wie wir dieses Feingold im größeren Maße auffangen können.“
Was dürfen die Fans von eurer neuen Serie erwarten?
Andreas: „Alle dürfen sich auf Abenteuer, viel Verrücktes und absolut Authentisches freuen. So wie wir in der Serie sind, sind wir auch privat. Wir leben unseren Traum, suchen das Gold ja nicht für die Filme – vielmehr wird unser tägliches Leben in der Serie verfilmt. Wir nehmen alle Fans mit auf die Reise – wir waren nicht nur in Australien und Kanada, sondern auch in Südafrika und Deutschland unterwegs. Dabei haben wir jede Menge Abenteuer, Action und auch gefährliche Situationen erlebt, aber auch Freude und viel Enttäuschung – auch die gehört bei der Goldsuche einfach dazu.“

Die Goldsuche ist kein Bürojob, sondern harte Arbeit in der oft rauen Natur. Gab es während der Dreharbeiten zu „Goldrausch: Macherey & Söhne“ auch abenteuerliche „Indiana Jones“-Momente, von denen du berichten kannst?
Andreas: „Die gibt es eigentlich permanent. Viele davon versuchen wir logischerweise mit der Kamera einzufangen. Das gelingt uns aber nicht immer, denn oft passieren auch Dinge, wenn die Kamera gerade nicht an oder keine da ist. Manchmal passiert es auch hinter der Kamera oder sogar mit den Kameraleuten. Beim letzten Kanada-Dreh sind wir mit 20 Tonnen an Gerätschaften – mit Bohrgerät und Bagger – komplett im Matsch abgesoffen. In Südafrika wurden wir von der Flut überrascht. Da ist nicht nur der Generator weggespült worden, sondern es war auch bei uns richtig knapp. Wir mussten aufpassen, dass wir dort nicht von den Wilderern erschossen werden. Auch in Australien beim Buschfeuer war es wirklich nicht mehr lustig, weil wir da auch unser Camp hätten verlieren können. Sehr brenzlig war es auch, als unser Kameramann fast von einer giftigen Schlange gebissen worden wäre – er hätte es wahrscheinlich überlebt, aber für kleinere Lebewesen wie Hunde oder Katzen wäre der Biss tödlich gewesen. Und selbst in Wien wären wir beim Tauchen fast abgesoffen, weil es so kalt war, dass kaum noch jemand Luft bekommen hat. Diese ‚Indiana Jones‘-Momente gehören einfach dazu, aber – toi, toi, toi – bislang ist alles gut gegangen.“
Ab dem 22. Oktober ist Andreas Macherey an der Seite seiner Söhne Benni und Tobi immer mittwochs um 20:15 Uhr in „Goldrausch: Macherey & Söhne“ bei DMAX zu sehen. Alle Episoden stehen mit einem Vorlauf von sieben Tagen bereits beim Streamingdienst discovery+ auf Abruf bereit.















