Einige Wochen in der neuen Stadt, der Schädel brummt und erinnert an eine lange Nacht, die einst geordneten Sachen aus dem Koffer liegen verstreut in einem chaotischen Zwölf-Mann-Lager und der Geldbeutel ist fast geleert… Zeit aus dem Hostel zu verschwinden und eine neue, günstigere und auch ruhigere Bleibe zu finden um dann irgendwie den Sprung in Alltag und Normalität zu wagen.
Doch wo beginnen?
1) Wie lange möchte ich in dieser Stadt bleiben?
Häufig wird ein Mindestaufenthalt von zwei Monaten erwartet. Diese sind häufig mit einem Bond (Kaution) von einer Monatsmiete gepaart und wird nur nach Einhalt dieses mindest Zeitraums zurückgezahlt. Viel Wert wird hierbei auf eine rechtzeitige Kündigung gelegt!
2) Welche Unterkunftsmöglichkeiten ziehe ich in Betracht und wie viel möchte ich dafür zahlen?
„Roomsharing“, also die Aufteilung eines Zimmers ist bestimmt die günstigste Variante, hier werden jedoch auch die meisten Backpacker über den Tisch gezogen. Daher unbedingt auch mit den Zimmergenossen und anderen Mitbewohnern absprechen. Zahlen diese wirklich genauso viel? Welchen Qualitätsstandart kann ich erwarten und möchte ich mir mit dieser Person wirklich auf Dauer ein Zimmer teilen? Am beliebtesten ist noch immer die Variante des „Housesharing“. Die Suche nimmt eventuell längere Zeit in Anspruch, dafür lässt sich oft eine nette WG zu günstigen Preisen finden. Eine weitere Möglichkeit für den schmäleren Geldbeutel bietet die Online-Organisation „Couchsurfing“. Auf diesem Portal bieten verschiedene User und Gruppen ihre Couch als kostenfreien Schlafplatz für einige Tage an. Die Seite dient dem kulturellen Austausch und ist nicht als billige Unterkunftsbranche oder Flirtkampagne zu betrachten! Und natürlich der Klassiker AirBnB (50 Euro Startguthaben gratis bei Klick auf den Link :))
3)Was erwarte ich von meinem neuen „zu Hause“?
Suche ich nur einen Platz zum Schlafen, gebe ich mich daher mit einem kleinen, kahlen Raum zufrieden und spare dafür? Oder möchte ich ein wohliges Heim und nicht auf Luxus verzichten? Auch die Nähe zum Stadtzentrum und zum Arbeitsplatz beziehungsweise der Universität spielt eine große Rolle. In Melbourne kann man häufig durch einen Fahrradkauf an Transportkosten sparen, in Sydney hingegen sollte man teure Fahrtkosten einkalkulieren.
Sind die Fragen einmal geklärt und Antworten gefunden bietet sich die Suche via einiger bekannten Internetseiten an. Die allseits beliebte Homepage www.gumtree.com.au ist für Aussies die Lösung jeglichen Problems. Auf der Seite für Alles, lassen sich grobe bis sehr detaillierte Suchanfragen starten und ein Vergleichprogramm aller favorisierten Anzeigen hilft den Überblick zu wahren.
Andere wiederum schwören auf die Seite www.flatmatefinders.com, die ähnlich einer „Communityseite“ aufgebaut ist. Nach Errichtung eines sehr informationsreichem Profil werden die geeigneten „Matches“ ausgewählt und vorgestellt. Achtung!- Wer über diese Seite sein neues Heim entdeckt, zahlt dafür an die Organisation. Es ist zwar nur ein sehr geringer Preis, diese Vereinbarung wird jedoch gerne übersehen.
Neben der Websuche bietet sich auch eine direkte und aktive Haussuche an.
Sucht man in Sydney, wird oft empfohlen sich auf die Hauptstraßen des gewünschten Bezirks zu begeben und dort die Ampeln und Laternenpfosten nach Anzeigen zu durchforsten.
In Melbourne ist dies leider noch nicht möglich, dafür gibt es einige geheime Tipps der Locals. Häufig wird man in sogenannten „Community Centers“ fündig, noch beliebter sind jedoch die zwei Anlaufstellen in der Lygon- und Smithstreet. Mitte Lygon Street befindet sich ein Buchladen, an dessen Rückwand und Schaufenster zahlreiche Anzeigen gespickt sind. Einfach nachfragen! Nicht fündig geworden? Macht nichts, eine weitere Möglichkeit bietet die Ecke Johnstonstreet/Smithstreet. Dort befinden sich die Anzeigen an dem Schaufenster des klein-charmreichen „Friends of the Earth“ Cafés.
Onkel Paul schrieb am 08.12.2010:
Ich kann das nur bestätigen. Hier in Melbourne ist mieten wahnsinnig teuer. Ich wohne zur Zeit in einer Art Rentner WG in St. Kilda, einem sehr schönen Vorort von Melbourne. Alleine könnte ich das von meiner Deutschen Rente gar nicht machen. Aber die Hauspreise in Melbourne fallen zur Zeit. Die Mieten wohl auch. Schönen Gruss, Onkel Paul.