Im Interview: Australien-Auswanderer Uwe Path

12.09.2018 Autor: - in Auswandern, Interviews, Top - 2 Kommentare

1.) Stelle dich doch bitte kurz vor:

Mein Name ist Uwe. Ich bin in den Mitt-40er und wohne momentan in Alice Springs in Australien.

2.) Wann bist du nach Australien ausgewandert und was waren deine Beweggruende?

Ich bin 1996 nach Australien gekommen. Nach offiziellem Rausschmiss aus der DDR fuehlte ich mich wie ein Fremder auf beiden dt. Seiten, auch nachdem die Mauer runterkam und im Endeffekt musste den Schlusstrich mit Deutschland ziehen.

3.) Wo genau lebst du jetzt? Was machst du beruflich und wie sieht ein typischer Tag in Australien fuer dich aus?

Lebe im Zentrum Australiens, also Alice Springs, wo ich seit fast 10 Jahren schon mein Tourunternehmen habe, seit 1 Jahr auch eins der schoensten Bed & Breakfasts hier auf paradiesischem Grundstueck. Typischer Tag fuer mich derzeit? Arbeiten, arbeiten, um’s Unternehmen und Grundstueck aufrecht zu erhalten. 🙂 Dann gut kochen oder backen, ab und zu touren und Hobbies nachgehen. Langweilig wird mir nie! 🙂

4.) Koenntest du 3 wesentliche Unterschiede zwischen dem Leben in Deutschland und dem Leben in Australien nennen?

Deutschland ist mir zu ueberbevoelkert, zu strikt aber dafuer sauber, mit herrlichen Waeldern. Alles ist gut organisiert und man hat viele verschiedene Kulturen im nahen Umfeld und ein viel besseres Sozialwesen.
Australien ueberzeugt mich mit unendlichen Weiten, tollen Landschaften und Tieren und hilfsbereiten Leuten, ist aber sehr weit weg vom Schuss, erzkonservativ und das Umweltbewusstsein laesst oft Wuensche uebrig.

5.) Welche 3 Tipps wuerdest du einem Deutschen geben, der darueber nachdenkt nach Australien auszuwandern?

  • glaubt nicht, das kein Land die deutsche Buerokratie schlagen kann, denn es ist noch viel extremer / schlimmer in Australien!
  • wahrscheinlich einfacher Fuss zu fassen in einer Grosstadt
  • immer noch Land der Moeglichkeiten, wenn man ‚ausbrechen‘ will!

6.) In Australien ist sicherlich nicht nur alles Gold was glaenzt. Welche 3 Dinge vermisst du am meisten bzw. gehen dir in Australien auf den Wecker?

  • zu viel Gerede hier, aber nichts wird getan
  • Bildungs- und Sozialwesen am Boden
  • Buerokratie is wahrhaft krass hier, Kleinunternehmer (vor allem woanders geboren) habens echt schwer hier

7.) „In meinen Augen sind die Australier…“

oft hilfsbereit aber auch arrogant, weltoffen aber zu sehr amerikanisch geworden. Aeltere Generationen: sehr nett, intellegent, freundlich, gute alte englische Schule! Neue Generationen: oft ungebildet, traege, leben in den Tag hinein.

8.) Ein australisches Wort oder eine Redewendung, das/die jeder wissen sollte:

No worries! Alles klar/geht in Ordnung!

9.) Noch was zu sagen? Abschliessende Worte zu deinem neuen Leben…

Wie in jedem Land ist nicht alles Gold was glaenzt hier. Trotzdem ein schoenes Land, wenn man den Mut und die Kraft hat, sich durchzukaempfen. Allein aus der Alice Springs Gegend sind schon einige Deutsche wieder zurueck nach Deutschland, der Buerokratie etc wegen… Sollte man auch bedenken. Auf alle Faelle sollte man nichts ueberstuerzen und erst mal das Land und die Leute erkunden, ehe man sich hier sesshaft macht. Vieles ist anders hier als es im deutschen TV dargestellt wird!

    

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Kommentare (+)

Peter K. schrieb am 18.04.2009:

Besonders bei 2 Punkten muss ich zustimmen:

Ich ich lebe in AUS, weil ich finde, dass D ueberbevoelkert ist. Allerdings:
Man darf dann natuerlich nicht den Fehler machen, in Sydney oder so zu wohnen – das ich auch nicht besser. Und selbst auf dem Land: Vor 6 Jahren wurde ein neues Siedlungsgebiet in Harrington (Naehe Taree, NSW) hochgezogen, und ich konte mich da nur an den Kopf fassen – konnte nicht glauben, dass da jemand wohnen will, da dort so eng gebaut ist, dass man problemlos von Dach zu Dach springen koennte – waehrend man zur gleichen Zeit fuer das gleiche Geld was mit gigantisch grossen Grundstueck haette haben koennen…

Ergo: Manche wollen offenbar leben wie Sardienen in der Dose.

Und der 2te Punkt:
Ich finde auch, dass die juengere austr. Generation einige extreme „Schwachstellen“ aufweisst im Vergleich zur aelteren und leicht aelteren australischen Generation.

Cheers, Peter

Emma schrieb am 31.10.2009:

Hi, wenn ich den Leuten hier mal erzählen würde, wie es RICHTIG war mit Deinem Leben hier, würde nie wieder einer bei Dir einchecken. Du hast nämlich nicht erwähnt, dass die Leute hier im WESTEN Dich nach Deinem „Rausschmiss aus der DDR“ kostenlos und freundlich aufgenommen haben. Deinen Dank dafür schreibe ich lieber nicht auf.

An den Blogger! Erst richtig recherchieren, dann Blogg veröffentlichen.

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