7 Tage Overland Track auf Tasmanien (Tag 3)

09.11.2017 Autor: - in Reisen & Tours - keine Kommentare

Nachts graupelt es sogar. Verdammt. Dieser Niederschlag muss doch mal aufhoeren! Tag 3 ist der laengste Tag, 17 km. Im Regen sicher kein grosser Spass.

Als ich morgens aufwache, sehe ich aus dem Fenster strahlend blauen Himmel und die Sonne scheinen. Jippie! Anderthalb Stunden spaeter bin ich abmarschbereit und laufe los. Bei Sonnenschein ein ganz anderes Gefuehl, und die Landschaft wirkt voellig neu auf mich. Da es trocken ist, stoppe ich oft fuer Fotos. Anfangs windet sich der Weg wunderschoen durch kleine Waeldchen, auf und ab ueber Huegel, waehrend er sich ganz allmaehlich den Berg hinaufschraubt. Bald bin ich auf der Hochebene angelangt, einer wunderschoenen, weiten Buttongrass-Ebene. In der ferne sehe ich Berge, doch dort, wo ich laufe, ist es flach. Weit und breit ist kein Mensch zu sehen, und ich geniesse es, alleine durch diese Weite, in dieser wunderschoenen Landschaft zu wandern.

Unglaublich viele seen, kleinere und groessere, und Rinnsaele verstecken sich hier im Gras. Wie schoen, mal wieder so viel Suesswasser zu sehen! Bald zweigt links ein kleiner Pfad zum Forth Valley Lookout ab. Es ist ein winziger Abstecher, den ich mitnehme. Der Blick hinab ins Tal ist grandios. Tief unter mir ist das Land von gruenen Baumkronen bedeckt, und in der Luft sehe ich einen wedge-tailed eagle, eine Adlerart. Am Lookout treffe ich Sabina und Claudia, die gerade Rast machen. Fuer mich geht es gleich weiter, heute liegt noch eine weite Strecke vor mir. Ich ueberquere einige Baeche und wandere auf hoelzernen Boardwalks durchs Pine-Forest-Hochmoor. Der Zustand der Boardwalks ist mal besser, mal schlechter. Oft sinke ich mitsamt der Holzplanke, auf die ich gerade trete, im Morast ein. Schwipp-schwapp.

Bald schon geht es bergab, der Weg schlaengelt sich durch nassen Wald ueber schlammigen Lehmboden am Mt Pelion West entlang, immer weiter hinab, bis ins Tal. Frog Flats. Eine tiefe, warme Senke, der tiefste Punkt, den ich waehrend des Overland Tracks passieren werde.

Anschliessend geht es wieder bergauf, durch wunderschoenen Regenwald. Der Weg ist klasse, ich geniesse den Wald und das Laufen, das inzwischen fast zur Gewohnheit geworden ist. Aber die Strecke heute ist weit, und ich spuere den -nicht gerade ergonomischen- Rucksack schmerzhaft auf die Schultern druecken. Doch bis zur Huette kann es nicht mehr weit sein.

Die New Pelion Hut ist riesig. Ich lade mein Zeug ab und ziehe mich um. In der Sonne trocknet meine Kleidung schnell. Es ist sehr warm, und mir steht der Sinn nach Schwimmen, da ich seit 3 Tagen nicht geduscht/gebadet habe (die Huetten sind sehr einfach: einige Holztische und -baenke, Schlafplattformen, eine Biotoilette, bei denen man eine Tasse Reishuelsen auf seine Hinterlassenschaften kippen soll, und ein Regenwassertank. Dieses kostbare regenwasser sollte man aber nicht zum Waschen verwenden). Unweit der Huette fliesst der Douglas Creek, und 20 min weiter, an der Old Pelion Hut, einer historischen Huette, soll es ein tolles Badeloch geben.

Der Weg dorthin ist sehr morastig, ich sinke oefters tief ein. Am Bach angekommen, stecke ich erst meine Fuesse ins wasser. Es ist eiskalt und schneidet richtig in die Haut an den Knoecheln ein. Gebirgsbach. Ich wasche mich erst, um mich an die Kaelte zu gewoehnen, und springe dann mit einem Satz hinein. Brrr! Ich mache einige schnelle Schwimmzuege und strecke meinen Kopf unter Wasser. Anschliessend bin ich gut durchblutet! Ich setze mich auf die Felsen und lasse mich von der Sonne trocknen. Spaeter kommen noch Nick und Doug fuer ein Bad vorbei.

In der Huette sind mittlererweile fast alle aus unserer „Wanderfamilie“ angekommen. Abends erzaehlen wir wie ueblich und tauschen die Erlebnisse des Tages aus. Walter aus einer 5-koepfigen Maennertruppe bietet Oel-Fussmassagen an. Seine Gruppe hat mich als eine Art Maskottchen adoptiert:-)

Hoffentlich bleibt das Wetter so schoen, denn morgen bietet sich die Gelegenheit, den Mount Ossa, den hoechsten berg Tasmaniens, zu erklimmen! Diese Gelegenheit moechte ich nicht auslassen, zumal die Etappe morgen sonst sehr kurz waere – 9 km.

    

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